© American Pistachio Growers
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American Pistachio Growers: Pistazien und Allergenität - Lebensmittelallergien sind weitverbreitet und nehmen zu

Laut der Europäischen Akademie für Allergie und klinische Immunologie (EAACI 2012) leiden 17 Millionen Menschen in Europa unter Lebensmittelallergien. Davon sind 3,5 Millionen unter 25 Jahren.

Die Prävalenz von Lebensmittelallergien (und Anaphylaxie) steigt – vor allem bei Kindern und jungen Menschen. Aktuelle Zahlen zur Verbreitung von Lebensmittelallergien (EAACI):

  • 6-8 % der Kinder unter 3 Jahren
  • 4-7 % aller Kinder
  • 3,5 % der Bevölkerung in Frankreich, Deutschland und Italien – dies sind die höchsten Werte in Europa

Lebensmittelallergien: Fakten

  • Lebensmittelallergien gehen mit einer durch Immunoglobulin E vermittelten Überempfindlichkeit einher (diese bewirkt das plötzliche Auftreten von Symptomen innerhalb von Minuten bis Stunden nach der Nahrungsaufnahme). 
  • In einigen Fällen treten die Symptome nur auf, wenn der Betroffene sich innerhalb einiger Stunden nach der Nahrungsaufnahme sportlich betätigt.
  • Über 120 Lebensmittel wurden als allergieauslösend beschrieben. Schwere Reaktionen treten am häufigsten bei Milch, Eiern, Erdnüssen, Schalenfrüchten (Mandeln, Haselnüsse, Walnüsse, Cashewnüsse, Pecannüsse, Paranüsse, Pistazien, Macadamia- oder Queenslandnüsse), (Stein-)Obst und einigen Gemüsesorten auf. Fisch- und Schalentierallergien sind weniger häufig, lösen jedoch üblicherweise schwerwiegende Reaktionen aus (EAACI 2012).
  • Die häufigsten Lebensmittelallergien in Kontinentaleuropa (EAACI 2012):

       o   Bei Kindern: Eier, Kuhmilch und Erdnüsse
       o   Bei Erwachsenen: frisches Obst, Erdnüsse, Schalenfrüchte und Gemüse

  • Lebensmittelallergien unterliegen nationalen Unterschieden. Im Vereinigten Königreich werden z. B. 50 Prozent der lebensbedrohlichen Reaktionen von Walnüssen, Haselnüssen und Erdnüssen ausgelöst, während in Skandinavien und Nordeuropa Allergien gegen Schalentiere und Kabeljau verbreiteter sind (EAACI 2012).
  • Sieben von zehn allergischen Reaktionen treten auf, wenn die Betroffenen auswärts essen (EAACI 2012).
  • Die folgenden 14 Stoffe und Erzeugnisse können Allergien oder Unverträglichkeiten auslösen. Das EU-Recht schreibt inzwischen vor, dass sie unter Einhaltung besonderer Gestaltungsvorschriften auf Lebensmitteletiketten aufgeführt werden (EU 1169/2011).

Pistazien:

  • Tödliche oder lebensgefährliche anaphylaktische Reaktionen gegen Pistazien kommen extrem selten vor (nur eine Handvoll gemeldeter Fälle weltweit). Pistazien enthalten ALLERDINGS mehrere Proteinallergene, die Überempfindlichkeitsreaktionen auslösen können. Diese Allergene sind auch in Cashewnüssen enthalten.
  • Kreuzallergien (z. B. eine Empfindlichkeit gegen einen Bestandteil einer Nuss, die einen Menschen für eine Empfindlichkeit gegen ähnliche Bestandteile einer anderen Nuss anfällig macht) kommen besonders bei Nüssen wie Cashews und Pistazien vor, da sie zur gleichen botanischen Familie gehören.


Anaphlaxie

  • Lebensmittelallergien sind bei Kindern (0-14 Jahre) der häufigste Auslöser für Anaphylaxie und 20 Prozent aller allergischen Reaktionen treten in der Schule auf (EAACI 2012).
  • Anaphylaxie tritt bei Schulkindern selten auf (Muraro 2010). Die meisten Reaktionen gegen Lebensmittel in der Schule sind nicht anaphylaktisch.
  • Todesfälle bei Kindern im Schulalter treten hauptsächlich aufgrund von Allergien gegen Erdnüsse, Schalenfrüchte und Milch auf (Muraro 2010). 
  • In den letzten zehn Jahren nahmen Krankenhauseinweisungen von Kindern in Folge schwerer allergischer Reaktion um das Siebenfache zu (EAACI 2012).
  • Trotz ihrer Seltenheit werden möglicherweise nicht alle Anaphylaxie-Fälle erfasst (EAACI 2012).
  • Laut Schätzungen (auch von nicht lebensmittelbezogenen Quellen wie der Anästhesiologie) tritt unter 10.000 Kindern jährlich ein Anaphylaxie-Fall auf (Muraro 2010). 
  • Es gibt keine zuverlässigen Daten zu Indizes, der Prävalenz und Mortalitätsrate bezüglich anaphylaktischer Reaktionen bei Kindern und Erwachsenen.  


Weitere bekannte allergische Reaktionen

  • Die aktuelle Punktprävalenz (basierend auf Eigenangaben) von Allergien gegen Schalenfrüchte liegt in Europa bei 1,32 %. Vergleichswerte: Erdnüsse haben eine Prävalenz von 1,67 %, Schalentiere von 0,70 % (Nwaru 2014).
  • Die Zahl der gemeldeten Schalenfruchtallergien bei erwachsenen US-Amerikanern stieg von 0,4 % im Jahr 1997 auf 0,7 % im Jahr 2008. Bei Kindern stieg sie im gleichen Zeitraum von 0,2 % auf 1,1 %. In dieser Zeit verdoppelte sich das Angebot an Schalenfrüchten auf dem amerikanischen Markt, was den Anstieg der Prävalenz erklären könnte. Zum Vergleich: 0,93 % bei Erdnüssen und 1,42 % bei Schalentieren im Jahr 2008



Quelle:

European Academy of Allergy and Clinical Immunology (EAACI) (2012): Food allergy and anaphylaxis public declaration. http://www.eaaci.org/outreach/public-declarations/2648-food-allergy-anaphylaxis-2012.html

Muraro A, Clark A, Beyer K, Borrego LM, Borres M, Lødrup Carlsen KC, Carrer P, Mazon A, Rance F, Valovirta E, Wickman M, Zanchetti M (2010): The management of the allergic child at school: EAACI/GA2LEN Task Force on the allergic child at school. Allergy. 65; 681–689.

Nwaru BI, Hickstein L, Panesar SS, Roberts G, Muraro A, Sheikh A (2014): Prevalence of common food allergies in Europe: a systematic review and meta-analysis. Allergy. 69; 992–1007.

VERORDNUNG (EU) Nr. 1169/2011 DES EUROPÄISCHEN PARLAMENTS UND DES RATES vom 25. Oktober 2011 betreffend die Information der Verbraucher über Lebensmittel und zur Änderung der Verordnungen (EG) Nr. 1924/2006 und (EG) Nr. 1925/2006 des Europäischen Parlaments und des Rates und zur Aufhebung der Richtlinie 87/250/EWG der Kommission, der Richtlinie 90/496/EWG des Rates, der Richtlinie 1999/10/EG der Kommission, der Richtlinie 2000/13/EG des Europäischen Parlaments und des Rates, der Richtlinien 2002/67/EG und 2008/5/EG der Kommission und der Verordnung (EG) Nr. 608/2004 der Kommission

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