© FKE
© FKE

Ballaststoffe in der Ernährung von Kindern und Jugendlichen: Zeittrends

  • 01.10.2012
  • News
  • Redaktion

Wie hoch die Zufuhr an Ballaststoffen bei Kindern und Jugendlichen ist und ob es Veränderungen in der Zufuhr in den letzten Jahren gab, wurde in einer aktuellen Auswertung der DONALD (DOrtmund Nutritional and Anthropometric Longitudinally Designed) Studie untersucht.

Der D-A-CH-Richtwert für die Zufuhr von Ballaststoffen beläuft sich auf 10 g/1000 kcal für Kinder und Jugendliche, das US Institute of Medicine leitet einen Referenzwert für Kinder von 14 g/1000 kcal aus Studien mit Erwachsenen ab. Für die vorliegende Auswertung wurden 3-Tage-Wiege-Ernährungsprotokolle von 4- bis 18-jährigen Probanden der DONALD Studie aus den Jahren 2001–2010 herangezogen. Insgesamt standen 3536 Protokolle von 685 Kindern und Jugendlichen (349 Jungen; 336 Mädchen) zur Verfügung. Für die Analyse der Alters-Zeittrends wurden gemischt lineare Regressionsmodelle verwendet.

Die mittlere Ballaststoffzufuhr (g/Tag) stieg mit zunehmendem Alter bei den Jungen (Mädchen) von 15 (14) g im Alter von 4–6 Jahren auf 26 (20) g im Alter von 15–18 Jahren an. Die Ballaststoffdichte (g/1000 kcal) lag in allen Altersgruppen unabhängig vom Geschlecht im Mittel bei 10–11 g/1000 kcal und erreichte damit knapp den D-A-CH-Richtwert, nicht aber den höheren US-amerikanischen Referenzwert. Getreide(produkte) lieferten mit 50–56 % den größten Beitrag an Ballaststoffen gefolgt von Obst/Gemüse/Hülsenfrüchten mit 34–40 %. Bei Getreide(produkten) stammte der weitaus größte Anteil an der Ballaststoffzufuhr aus der Gruppe Brot/Backwaren (33–36 % der Ballaststoffzufuhr insgesamt), gefolgt von Getreideflocken/Müsli/Zerealien (5–7 %). Etwa 1–2 % der Ballaststoffe wird aus Haferflocken geliefert.

Im Untersuchungszeitraum blieb die Ballaststoffzufuhr bei Jungen und Mädchen konstant. Allerdings stieg die Ballaststoffzufuhr aus Getreide(produkten) im Untersuchungszeitraum leicht an (0,07 g/Jahr). Eine Differenzierung nach Geschlecht zeigte bei Mädchen eine Verbesserung der Ballaststoffzufuhr aus Getreide(produkten) (0,07 g/Jahr), die im Wesentlichen aus einer Verbesserung der Ballaststoffzufuhr aus Brot und Backwaren (0,1 g/Jahr) resultierte. Bei den Jungen wurden hingegen keine Veränderungen beobachtet.

Insgesamt deuten die Ergebnisse auf eine Stabilisierung der Ballaststoffzufuhr im unteren Bereich der Empfehlungen hin. Die leichte Steigerung der Ballaststoffzufuhr aus Getreide(produkten), insbesondere aus Brot/Backwaren bei den Mädchen, führte auch zu einer Steigerung der Zufuhr komplexer Kohlenhydrate und unlöslicher Ballaststoffe, was aus präventiven Gesichtspunkten als vorteilhaft anzusehen ist. Quelle: Annett Hilbig und Ute Alexy (Forschungsinstitut für Kinderernährung Dortmund [FKE]) mit Förderung durch den Getreidenährmittelverband e. V. Berlin, Meldung August 2012 (01.10.12)

Das könnte Sie interessieren
Shopping-Studie zum Tierwohl im virtuellen Supermarkt weiter
Wegweiser dringend gesucht! Hintergrund, Entwicklungsstand und Herausforderungen von... weiter
Wie kann die Implementierung des prozessgeleiteten Arbeitens in die Praxis der... weiter
„Der Weg zur Publikation. Insider-Wissen zum Schreiben und Publizieren in... weiter
9 Tipps für eine ausgewogene Ernährung beim Fasten im Ramadan weiter
PENNY-Kampagne „Wahre Kosten 2023“: erste Auswertung liegt vor weiter