Mittagessen an Schulen: schlechte Noten für Qualität und Organisation

  • 02.01.2007
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  • Redaktion

Schlechte Noten für das Essensangebot an Schulen: Zwei Drittel der Schülerinnen und Schüler wünschen ein warmes Mittagsgericht und die Schulen kommen dieser Nachfrage auch immer häufiger in ihren eigenen Mensen oder durch beauftragte Caterer nach, jedoch nicht in der erwarteten Qualität und Atmosphäre.

Das hat eine Befragung von 3000 Schülern an 18 Ganztagsschulen in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen ergeben, die Wissenschaftler des Departments für Agrarökonomie und Rurale Entwicklung der Universität Göttingen durchgeführt haben. Die Studie ist Teil des Forschungsprojekts „Regionale Verpflegung in Ganztagsschulen“, das vom Bundesverbraucherministerium gefördert wird. Die Schüler bemängeln vor allem den schlechten Geschmack des Essens, ein unzureichendes Getränkeangebot und unfreundliches Personal. Weitere Kritikpunkte sind lange Wartezeiten bei der Essensausgabe und eine sterile Atmosphäre in den Schulmensen.

Die Projektleitung gibt als Gründe hierfür vor allem die Organisationsstruktur an: Die Schulträger entscheiden über das Essensangebot, sind aber nicht unmittelbar in das Alltagsgeschehen eingebunden. Die Schulleitung kennt die Probleme vor Ort, hat jedoch keine Entscheidungsbefugnis, und die Küchenleitung muss mit vorgegebenen Räumen, Preisen und Essenszeiten zurecht kommen. Schulleitungen, Stadtverwaltungen und Kultusministerien sind gefordert, die Strukturen für eine gute Schulverpflegung zu schaffen, aber Eltern sollten auch einen höheren Preis für hochwertiges Essen akzeptieren.
Die Studie ist im Internet unter www.uni-goettingen.de/de/sh/28882.html abrufbar. (02.01.07)

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