Arbeitsstruktur ändert Essverhalten in Deutschland

  • 02.02.2011
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  • Redaktion

Den zunehmenden Trend der fehlenden Möglichkeit zur eigenen Zeiteinteilung belegt die Nestlé-Studie 2011. Der Anteil der Menschen, die ständig oder zumindest teilweise wechselnde Tagesabläufe haben, stieg insgesamt bei den Berufstätigen auf 41 %. Im Jahr 2009 waren es bei gleicher Erhebungsmethode noch 37 %.

Betrachtet man die Altersstrukturen genauer, sind die steigenden Zahlen v. a. auf die Gruppe der jüngeren Menschen zurückzuführen. Bei den 16- bis 19-Jährigen sind es 45 % und bei den 20- bis 29-Jährigen sogar schon mehr als jeder Zweite (52 %). Die „Entstrukturierung“ der traditionellen Arbeitsabläufe beeinflusst ganz erheblich das Essverhalten der Deutschen. Menschen mit unregelmäßigem Tagesablauf essen nur noch selten zu festgelegten Zeiten. Laut der aktuellen Studie bestimmen bei den 10 000 Befragten nicht das Hungerbedürfnis den Zeitpunkt einer Mahlzeit, sondern freie Zeitfenster.

Doch trotzdem stirbt das Mittagessen in der Kantine nicht aus, denn noch nie war das Angebot der Außer-Haus-Verpflegung vielfältiger. Dabei spielen natürlich Kantinen nach wie vor eine große Rolle, sie sind aber eben nicht mehr die einzige Möglichkeit zur Mittagsverköstigung. Die Studie fand ebenso heraus, dass die Mittagspause nicht mehr primär der Nahrungsaufnahme zu dienen scheint, sondern Aspekte wie „Ruhe, Auszeit" und das Miteinander der Kollegen auch eine große Rolle spielen.

Durch die unregelmäßigen Tagesabläufe werden Hauptmahlzeiten zunehmend durch Snacks zwischendurch ersetzt. Mehr als zwei Drittel der unter 30-Jährigen handhaben so ihren Alltag. Das traditionelle Abendessen ist aber nach wie vor die beliebteste Art der gemeinsamen Nahrungsaufnahme. Hier ist die Stimmung am besten, alle sind zu Hause, man kann frei kommunizieren und in Ruhe essen. Quelle: aid infodienst, Pressemeldung vom 19.01.2011 (02.02.11)

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