Weniger Freilandversuche mit GV-Pflanzen

  • 02.04.2003
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  • Redaktion

In den Staaten der Europäischen Union ist die Zahl der Freilandversuche mit gentechnisch veränderten Pflanzen seit 1998 um etwa 80 Prozent gesunken. Das zeigt eine Untersuchung, die das Fraunhofer-Institut für Systemtechnik und Innovationsforschung ISI, Karlsruhe, zusammen mit der Universität Hohenheim und dem Institute for Prospective Technological Studies, Sevilla (Spanien), für die Europäische Kommission erstellte.

Weltweit stieg die Fläche, auf der gentechnisch veränderte Pflanzen angebaut wurden, im Jahr 2002 dagegen auf fast 60 Millionen Hektar. Die Gründe für die Zurückhaltung in Europa sind vielfältig. Zusätzlich zu dem Moratorium, auf das sich der EU-Umweltministerrat 1999 geeinigt hatte, ist die Akzeptanz gentechnisch veränderter Produkte bei den Verbrauchern ausgesprochen niedrig. Daraus ergeben sich erhebliche Marktunsicherheiten für die Hersteller.

Nachdem im Oktober vergangenen Jahres eine EU-Richtlinie das Freisetzen gentechnisch veränderter Organismen neu regelte, erwartet die Europäische Union jedoch wieder ein Anwachsen bei den Feldversuchen. Zunächst konzentrieren sich die Hersteller nach den Untersuchungen des Fraunhofer ISI auf die Herbizidresistenz von Pflanzen sowie auf die Stärkung der Widerstandskräfte gegenüber Insektenbefall und Krankheiten. Voraussichtlich erst im nächsten Jahrzehnt sind dann verstärkt Pflanzen mit gesundheitsfördernden Substanzen oder allergenreduzierte Pflanzen für die menschliche Ernährung zu erwarten.

Einzelheiten der Studie "Review of GMOs under Research and Development and in the Pipeline in Europe" finden sich im Internet unter www.jrc.es/gmoreview.pdf. Zu beziehen ist die Studie ferner beim Fraunhofer ISI. 02.04.03

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