Öko-Milch: Keine Qualitätsunterschiede verglichen mit konventionell erzeugter Milch

  • 02.10.2002
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  • Redaktion

In einer umfassenden Untersuchung hat die Bundesanstalt für Milchforschung (BAfM) in Kiel die Milchproduktion von Rindern aus ökologischer und konventioneller Tierhaltung miteinander verglichen. Wesentliche verbraucherrelevante Unterschiede traten dabei nicht auf.

Die Regeln für die ökologische Milcherzeugung sind in der EU-Öko-Verordnung 2092/91 festgelegt. Danach verzichten ökologisch wirtschaftende Milchviehbetriebe u. a. auf mineralischen Dünger, den prophylaktischen Einsatz von chemisch-synthetischen Tierarzneimitteln und Antibiotika und halten in der Futterration ein bestimmtes Verhältnis von Grundfutter zu Kraftfutter ein. Spezielle, auf die Bedingungen der ökologischen Milcherzeugung abgestimmte Rinderzuchtprogramme gibt es jedoch derzeit nicht. Sowohl in der ökologischen als auch in der konventionell-integrierten Produktionsform gibt es unterschiedliche Intensitäten, die zu entsprechenden Leistungsniveaus führen. Bei der Tiergesundheit und Fruchtbarkeit fanden die Forscher keine Unterschiede.

Bei der Milchqualität wurden unter dem Gesichtspunkt der Lebensmittelsicherheit Infektionserreger, Umweltkontaminanten, Arzneimittelrückstände, Pflanzenschutzmittel und Mykotoxine (Pilzgifte) betrachtet. Lediglich bei letzteren fanden sich gewisse Unterschiede: Öko-Milch enthielt kein Aflatoxin, bei konventionell produzierter Milch fanden sich in einigen wenigen Proben Spuren dieses Pilzgiftes. Diese lagen jedoch unterhalb des festgesetzten Grenzwertes und stammten vermutlich von aflatoxinbelasteten Kraftfuttermitteln.

Traten sensorische Unterschiede zwischen den Rohmilchen beider Produktionsformen auf, so waren diese nicht auf Futtermittel zurückzuführen, sondern auf einen differierenden Fettgehalt. Bei pasteurisierten und auf gleichen Fettgehalt eingestellten Milchen unterschieden sich beide Milchen nicht. Auch die Verarbeitungseignung zu Butter und Käse war gleich. 02.10.02

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