Probiotische Schokolade?

  • 02.12.2004
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  • Redaktion

Bislang konnte man nur wenige Produkte, z. B. Joghurt, mit gesundheitsfördernden Mikroorganismen "veredeln", ohne dass der Geschmack darunter litt. Das Institut für Lebensmitteltechnologie der Universität Bonn hat jetzt zusammen mit der Rettenmaier & Söhne GmbH ein neues Verfahren entwickelt, mit dem sich "mikroverkapselte" und damit geschmacksneutrale Probiotika herstellen lassen. So gibt es vielleicht künftig auch probiotische Schokolade zu kaufen.

Bei dem Verfahren werden die probiotischen Bakterien in winzig kleine Kapseln verpackt, in denen sie hoch aktiv an den Wirkort im Darm gelangen. Dort können sie die Zusammensetzung der Darmflora positiv beeinflussen, so die Wissenschaftler. Weiterer Vorteil: Die Hülle aus Polysacchariden und Proteinen verhindere die geschmackliche Beeinträchtigung des Lebensmittels. Daher ließen sich so beispielsweise auch Säfte, Schokolade, Quark oder Wurst mit probiotischen Mikroorganismen veredeln.

Im baden-württembergischen Ellwangen steht bereits eine Produktionsanlage, die das Verfahren zur Herstellung von mikroverkapselten Lactobacillus reuteri-Bakterien nutzt. Die Lebensmitteltechnolgen wurden für das neu entwickelte Verfahren mit dem mit 5 000 Euro dotierten Kooperations- und Innovationspreis NRW ausgezeichnet. (02.12.04)

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