Vogelgrippe: Infektionsrisiko durch Muscheln und Fisch ist gering

  • 03.04.2006
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  • Redaktion

Das Vogelgrippevirus kann über den Kot infizierter Vögel verbreitet werden. In Regionen mit infizierten Tieren können auch Oberflächengewässer und Seen hohe Viruskonzentrationen aufweisen. Fische und Muscheln könnten diese Viren aufnehmen, Muscheln sie sogar anreichern. Vor diesem Hintergrund hat das Bundesinstitut für Risikobewertung das Risiko (BfR), das der Verzehr von Muscheln und Fischen für Verbraucher darstellen könnte, bewertet.

In Übereinstimmung mit dem Friedrich-Loeffler-Institut und der Bundesforschungsanstalt für Ernährung und Lebensmittel schätzt das BfR das Risiko einer Infektion des Verbrauchers mit dem Vogelgrippevirus über kontaminiertes Muschel- oder Fischfleisch als gering ein: Eine Infektion über Lebensmittel wurde bislang nicht nachgewiesen, eine Übertragung des Influenza-A-Virus über Muscheln und Fische wurde bislang nicht dokumentiert.

Das Vogelgrippevirus reagiert sehr empfindlich auf Umwelteinflüsse. Mit zunehmenden Salzgehalten und wärmeren Wassertemperaturen nimmt seine Infektiosität ab. Völlig ausschließen lässt sich das Infektionsrisiko trotzdem nicht. Muscheln und Fische sollten deshalb bei der Zubereitung mindestens zehn Minuten lang auf 70 °C oder mehr erhitzt werden. Das gegenüber Hitze sehr empfindliche Virus ist dann sicher abgetötet. Vom Verzehr roher Muscheln und von rohem Fisch aus Ernte- und Fangregionen, in denen das Vogelgrippevirus nachgewiesen wurde, raten die Institute deshalb derzeit ab. (30.03.06)

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