Weniger Darmkrebs durch mehr Ballaststoffe

  • 05.05.2003
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  • Redaktion

Neueste epidemiologische Daten aus der EPIC-Studie (European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition) bestätigen die risikosenkende Wirkung einer ballaststoffreichen Ernährung hinsichtlich Dickdarmkrebs, berichten Wissenschaftler des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung (DIfE), Potsdam-Rehbrücke.

Wie aus den Daten hervorgeht, konnte das Risiko, an Dickdarmkrebs zu erkranken, durch eine Erhöhung der Ballaststoffzufuhr von 15 g auf 35 g pro Tag und Person um 40 % gesenkt werden. Die Quelle und Art der Ballaststoffe spielten dabei nach Angaben der Wissenschaftler keine entscheidende Rolle.

Der Zusammenhang zwischen Ballaststoffen und Dickdarmkrebs war auf Grund von Ländervergleichen vermutet worden, konnte in früheren Studien jedoch nicht eindeutig nachgewiesen werden. Die nun von der EPIC-Studiengruppe im Lancet (Volume 361) veröffentlichte Arbeit hat diese Lücke schließen können

Die EPIC-Studie ist die weltweit größte prospektive Studie und untersucht auf europäischer Ebene Zusammenhänge zwischen Ernährung und chronischen Krankheiten wie Krebs. In der jetzt veröffentlichten Arbeit wurde die Ballaststoffaufnahme von 434 209 Personen aus 10 europäischen Ländern daraufhin analysiert, ob sie mit dem Auftreten von Dickdarmkrebs zusammenhängt. In die Berechnungen gingen die 1 065 Fälle an Dickdarmkrebs ein, die bisher bei den Teilnehmern der EPIC-Studie innerhalb der Nachbeobachtung aufgetreten sind. In Deutschland (Studienzentren Potsdam und Heidelberg) sind dies insgesamt 93 Fälle. Die mittlere Ballaststoffaufnahme der deutschen Studienteilnehmer lag bei 22,0 g pro Tag und Person. Die höchste durchschnittliche Aufnahme von Ballaststoffen wurde an spanischen Zentren erreicht (29,1 g/d), die niedrigste in den schwedischen Zentren (18,8 g/d).

Die Autoren folgern daraus, dass eine Erhöhung der Ballaststoffaufnahme einen vorbeugenden Effekt auf die Entstehung von Darmkrebs hat und dass durch eine Erhöhung der Ballastoffaufnahme ein Teil der zukünftigen Darmkrebsfälle vermieden werden könnte. 05.05.03

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