Studie in Ghana: Malaria in der Schwangerschaft könnte Diabetesrisiko erhöhen
- 05.09.2017
- News
- Redaktion
Obwohl in Westafrika Malaria, Diabetes mellitus Typ 2 und Bluthochdruck weit verbreitet sind, sind mögliche Zusammenhänge zwischen dem Auftreten dieser Krankheiten nur unzureichend untersucht. Wissenschaftler vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung (DIfE), der ghanaischen Kwame Nkrumah University of Science and Technology und der Charité – Universitätsmedizin Berlin sehen in einer aktuellen Untersuchung einen direkten Zusammenhang zwischen Malaria in der Schwangerschaft und dem späteren Auftreten von Stoffwechselstörungen bei den Nachkommen.
Laut Studienleiterin Dr. Ina Danquah vom DIfE könne Malaria während der Schwangerschaft ebenso wie großer Hunger zu einer Unterversorgung des Fötus führen. Daher hätten es die Wissenschaftler nahe liegend gefunden, dass auch hier eine Verbindung zwischen dem Gesundheitszustand der Mütter und später auftretenden Stoffwechselerkrankungen der Kinder bestehen könnte, so die Expertin für Interaktionen zwischen Infektionserkrankungen, Unterernährung und Diabetes mellitus Typ 2 in sub-Sahara Afrika.
Ergebnisse nach 15 Jahren
Die Wissenschaftler werteten die medizinischen Daten von 155-Mutter-Kind-Paaren direkt nach der Entbindung und 15 Jahre später im Teenageralter der Kinder aus. Zum Zeitpunkt der Entbindung waren 45 Prozent der Mütter mit Malaria infiziert. 82 der Kinder waren männlich und 73 weiblich.
Das Ergebnis: Kinder von infizierten Müttern haben als Teenager einen um durchschnittlich 0,20 mmol/L erhöhten Nüchtern-Blutzuckerwert. Die systolischen beziehungsweise diastolischen Blutdruckwerte dieser Jugendlichen überstiegen die Werte der anderen Kinder um durchschnittlich 5,4 bzw. 3,7 mmHg. Die beobachteten Beziehungen waren laut DIfE dabei unabhängig vom Alter der Mutter bei der Entbindung, der Anzahl vorangegangener Schwangerschaften sowie dem familiären sozioökonomischen Status. Die Schwangerschaftsdauer, das Geburtsgewicht der Kinder oder der Body-Mass-Index der Jugendlichen beeinflussten die beobachteten Zusammenhänge zudem nur unwesentlich.
Obwohl diese Studie relativ klein sei, ließe sie doch deutliche Zusammenhänge erkennen, so die Forscher. Sie plädieren dafür, die Malariaprävention und -therapie zu verstärken und weitere, umfassendere Untersuchungen anzugehen.
Quelle: DIfE