Umfangreiche Studien zu erblichen Faktoren: Hüftgold und die Gene

  • 05.11.2010
  • News
  • Redaktion

Für Adipositas sind Ernährungs- und Lebensgewohnheiten entscheidend, aber auch genetische Faktoren spielen eine wichtige Rolle. In einer großen internationalen Studie wurden zahlreiche neue Risikogene für die Körpermasse sowie für die Fettverteilung entdeckt.

Diese Ergebnisse wurden nun online in der Fachzeitschrift Nature Genetics veröffentlicht. Beteiligt sind Wissenschaftler aus dem Nationalen Genomforschungsnetz (NGFN), darunter Mediziner der Universität Duisburg-Essen (UDE). Um genetische Faktoren aufzuspüren, wurden in der internationalen Kooperation GIANT (Genetic Investigation of ANtropometric Traits) fast 250 000 Europäer untersucht. Dabei wurden 18 neue Genorte gefunden, die mit der Körpermasse zusammenhängen. Bei weiteren 13 Genorten zur Fettverteilung war auffallend, dass diese Effekte vor allem bei Frauen auftauchen.

Unter den 18 neu entdeckten genetischen Varianten für den BMI liegt eine nahe dem Gen POMC, das ein bestimmtes Prohormon prägt, das unter anderem beim Hungergefühl eine Rolle spielt. Doch die meisten neuen Genorte waren zuvor nicht mit dem Energiestoffwechsel verknüpft worden. „Solche großen Studien erlauben ganz neue Einblicke in die Biologie des Energiestoffwechsels und der Gewichtsregulation. Zu klären ist, inwieweit diese Erkenntnisse auch therapeutisch nutzbar sind“, erklärt Professor Johannes HEBEBRAND, der im Adipositas-Verbund, die medizinische Genomforschung koordiniert. Dank der sehr hohen Probandenzahl ließen sich Genvarianten ermitteln, die man in einzelnen Studien niemals entdeckt hätte. Über 70 Einzelstudien haben dazu beigetragen, die neuen Genorte zu identifizieren. Referenz: www.nature.com/ng/journal/vaop/ncurrent/pdf/ng.686.pdf Quelle: Universität Duisburg-Essen (05.11.10)

Das könnte Sie interessieren
Alternative Ernährungsformen weiter
MEDPass oder herkömmliche Verabreichung von oraler Nahrungssupplementation weiter
Diagnose-Tool für Schluckstörungen bei älteren Patient*innen: Vergleichsstudie belegt hohe... weiter
Mehr Schein als Sein: Nahrungsergänzungsmittel „made in Germany“ weiter
Neues DFG-Positionspapier „Lebensmittel und Ernährungsforschung in Deutschland“ erschienen weiter
Shopping-Studie zum Tierwohl im virtuellen Supermarkt weiter