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Eine pflanzenbetonte Ernährung hat günstige Effekte auf die Aufnahme von Mikronährstoffen. © karandaev / iStock / Thinkstock

Mikronährstoffe im Blut: Warum steigt der Vitamin-E-Spiegel mit dem Alter?

  • 05.12.2016
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Obst und Gemüse sind gesund und ihr Verzehr soll unter anderem das Risiko für Erkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall senken. Wissenschaftler vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung (DIfE) und der Universität Hohenheim haben nun untersucht, inwieweit neben den Ernährungsgewohnheiten auch das Alter die Blutspiegel bestimmter Mikronährstoffe beeinflusst. Unterschiede stellten die Wissenschaftler vor allem für alpha-Carotin, Lycopin und Vitamin E fest.

Dafür werteten sie Daten der großen europäischen MARK-AGE-Studie aus. An der Studie nahmen Personen im Alter zwischen 35 und 74 Jahren teil, die während des Datenerhebungszeitraums von 2008 bis 2012 in verschiedenen Ländern Europas lebten. Neben Blutproben sammelten die Forscher Daten zu den Körpermaßen, dem Alter und Geschlecht sowie zum Gesundheitsstatus. Die Ernährungs- und Lebensgewohnheiten der Teilnehmer erfassten sie mit Hilfe von Fragebögen.

Mit der Untersuchung sollten zentrale Fragen geklärt werden, wie etwa, ob es Faktoren wie das Alter gibt, die bei der Beurteilung des Blutbildes zu berücksichtigen sind. Denn wenn man den Versorgungszustand einer Person richtig einschätzen könne, sei man in der Lage, maßgeschneiderte Ernährungsempfehlungen zu entwickeln, die zum Beispiel ein gesundes Altern unterstützen, sagt Daniela Weber, die federführend an der Studie beteiligt war.

Altersbedingte Unterschiede stellten die Wissenschaftler für alpha-Carotin, Lycopin – den roten Farbstoff aus Tomaten – und Vitamin E fest. Während ältere Menschen vergleichsweise geringere Spiegel der beiden Carotinoide im Blut hatten, nahmen die Werte für Vitamin E mit steigendem Alter kontinuierlich zu. Pro einem Altersunterschied von fünf Jahren nahmen die Lycopin-Konzentrationen um durchschnittlich 6,5 Prozent ab, alpha-Carotin sank um 4,8 Prozent und der Vitamin-E-Spiegel nahm um 1,7 Prozent zu.

Weitere Forschung erforderlich

Für die beobachteten Unterschiede sehen die Wissenschaftler die Bioverfügbarkeit der Mikronährstoffe, eine mit Alterungsprozessen einhergehende veränderte Nährstoffspeicherung in den Organen sowie ein veränderter Nährstoffbedarf des Körpers als mögliche Ursachen. Ebenso sei nicht auszuschließen, dass in der Studie nicht erfasste Ernährungsgewohnheiten das Ergebnis beeinflusst hätten. So sei laut MARK-AGE-Vize-Koordinator Tilman Grune in der Studie nur nach dem Obst- beziehungsweise Gemüsekonsum insgesamt gefragt worden, ohne Daten zu einzelnen Lebensmittelsorten zu erheben.

Es besteht somit noch Forschungsbedarf. Zukünftig wollen die Wissenschaftler um Grune auch am DIfE diese Forschungsrichtung weiter verfolgen und solche Zusammenhänge im Rahmen der EPIC-Studie und der Berliner Altersstudie II in Kooperation mit der Charité Berlin genauer untersuchen.

Quelle: DIfE

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