WHO sagt Todesfälle und Krankheiten für 2030 voraus

  • 06.03.2007
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  • Redaktion

In den nächsten 25 Jahren wird sich die jährliche Todesrate durch Aids mehr als verdoppeln, Rauchen weltweit für ein Zehntel der Todesfälle verantwortlich sein, Zigaretten werden 2030 rund 50 Prozent mehr Menschen töten als heute. Die Lebensbedingungen der Armen der Welt werden sich jedoch verbessern, ihre Lebenserwartung wird zunehmen und die Todesrate an Infektionskrankheiten zurückgehen.

Die Wissenschaftler der Weltgesundheitsorganisation WHO haben die bis jetzt umfassendste Analyse präsentiert, woran die Menschen um das Jahr 2030 leiden und woran sie sterben werden. Weltweit sollte sich das Risiko, vor dem fünften Lebensjahr zu sterben, bis zu diesem Zeitpunkt halbiert haben. Es wird aber erwartet, dass die Anzahl der Todesfälle durch Aids von 2,8 Mio. 2002 bis auf 6,5 Mio. im Jahr 2030 ansteigen wird. Die mit dem Rauchen in Zusammenhang stehenden Todesfälle werden sich von 5,4 Mio. auf 8,3 Mio. erhöhen. Die neue Prognose geht auch wieder von Herzinfarkt und Schlaganfall als den beiden Haupttodesursachen weltweit aus. Lungenentzündung, HIV und Lungenkrankheiten wie Emphysem werden damals wie heute zu den häufigsten Erkrankungen gehören.

Colin Mathers, der Leiter der Studie, erklärte, dass die Wissenschaftler nicht behaupten, dass diese Ereignisse definitiv eintreten werden. „Die Verantwortlichen sollten nur eine möglichst genaue Vorstellung davon haben, was wahrscheinlich eintreten wird, damit sie sich darauf vorbereiten können.“ Die WHO präsentierte die erste derartige Vorhersage 1996. Es zeigte sich jedoch laut New Scientist, dass einige zentrale Annahmen falsch waren. So erkrankten beispielsweise mehr Menschen an Aids und weniger an Tuberkulose als vorhergesagt.

Mathers räumt ein, dass die aktuelle Studie ähnliche Fehler enthalten könnte, zum Beispiel Infektionskrankheiten wie die Grippe betreffend. Für eine optimale Voraussage wurden dieses Mal jedoch wesentlich mehr Statistiken verwendet als 1996. Bevölkerungswachstum und -alterung sowie die Trends beim Rauchen und die zunehmenden Adipositasprobleme wurden ebenfalls berücksichtigt. Der entscheidende Faktor ist laut Mathers der zunehmende Wohlstand. Werden die Länder reicher, können sie sich eine bessere medizinische Versorgung leisten, armutsbedingte Krankheiten wie einige Infektionskrankheiten gehen zurück. Das Team berücksichtigte auch die Vorhersagen der Weltbank in Hinblick auf das wirtschaftliche Wachstum. Für Afrika ist die Prognose positiv. Es wird ein jährliches Wirtschaftswachstum von zwei Prozent erwartet. In den 90er-Jahren wurde lediglich ein Wachstum von 0,5 Prozent erreicht.
Weitere Informationen: www.who.int (06.03.07)

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