Raindrop Cake auf einem Blatt. © kamui29 / iStock / Thinkstock
"Raindrop Cake": viele Möglichkeiten für Variation und Präsentation. © kamui29 / iStock / Thinkstock

Foodtrends: Einen "Raindrop Cake" ohne lästige Kalorien, bitte!

  • 06.06.2017
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Wenn wieder ein neuer Foodtrend aus den USA nach Europa schwappt, lassen die Reaktionen im Social Web kaum auf sich warten - insbesondere dann, wenn dieser Trend auch noch "ohne Kalorien" auskommt. Ganz vorne mit dabei ist seit einigen Monaten der "Raindrop Cake", der nur aus Wasser und Agar-Agar besteht. Wir haben uns den Wasserkuchen genauer angesehen.

Das ist Wohl der Traum aller Foodies: spannende Rezepte, die nicht dick machen. Instagram verzeichnet immerhin schon mehr als 16 000 Beiträge unter dem Hashtag #raindropcake, mal reduziert auf die beiden Hauptzutaten, mal bunt eingefärbt und mit viel Deko. Das ungewöhnliche Dessert bedient gleich zwei Trends, denn tatsächlich enthält Agar-Agar (ein TL fertiges Pulver à ca. 8 kcal) nur sehr wenige Kalorien. Außerdem wird der Quellstoff aus den Zellen verschiedener Rotalgen gewonnen und ist somit vegan. Erfunden hat den Cake ein Amerikaner mit japanischen Wurzeln, dem der traditionelle japanische Wasserkuchen "Mizu Shingen Mochi" als Vorbild diente.

Für zwei Portionen wird ein viertel Liter stilles Mineralwasser aufgekocht und anschließend mit einem Teelöffel Agar-Agar-Pulver gemischt. Danach härtet der "Raindrop Cake" im Kühlschrank aus. Üblicherweise werden dazu geröstetes Sojamehl und ein Klecks Kokosblütensirup gereicht, die "Funny Variations" enthalten zusätzlich Obststückchen, Matchapulver oder ganze Blüten. Ganz ohne Kalorien kommt das Dessert somit nicht aus, aber es schneidet deutlich besser ab als etwa ein Stück Käsekuchen, das direkt mit circa 400 Kilokalorien zuschlägt.

Ist zu viel Agar-Agar bedenklich?

„Wirklich neu ist das Ganze allerdings nicht. Bereits vor 40 Jahren haben wir im Studium mit kalorienarmen Desserts experimentiert. Ich erinnere mich zum Beispiel an Teepudding aus einem Teeaufgussgetränk plus Süßstoff und Gelatine", sagt Prof. Dr. Helmut Heseker vom Institut für Ernährung, Konsum und Gesundheit an der Universität Paderborn. Vegan war damals allerdings noch nicht so „in Mode" und es gab auch weniger adipöse Menschen.

Der Experte weist aber darauf hin, dass das Sättigungsgefühl beim Verzehr eines kalorienarmen Wasserkuchens wahrscheinlich nicht besonders ausgeprägt ist und je nach Mundgefühl und verwendeten Toppings eher das besondere Esserlebnis im Vordergrund stehen dürfte. Außerdem bestehe immer die Gefahr, dass sich auch gerade die Personen für Snacks aus wenigen Zutaten und mit wenigen Kalorien interessieren, die eigentlich schon schlank genug sind. In größeren Mengen könne der für den Cake verwendete Quellstoff Agar-Agar (E406) zudem leicht abführend wirken. 

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat den geschmacksneutralen Lebensmittelzusatzstoff 2016 neu bewertet: Der Untersuchungsausschuss kam dabei zu dem Ergebnis, dass keine vorgegebene erlaubte Tagesdosis (Acceptable Daily Intake, ADI) notwendig sei und es beim Verzehr keine Sicherheitsbedenken für die allgemeine Bevölkerung gibt. 

(mya)

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