Mit der täglichen Ernährung das Klima schützen

  • 06.07.2009
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  • Redaktion

Ernährung verursacht ca. 20 % der gesamten Treibhausgase. Sie entstehen beim Anbau, bei der Produktion und der Verarbeitung sowie beim Transport und der Verpackung von Lebensmitteln. Im Haushalt tragen Einkaufswege sowie die Lagerung, Zubereitung und Abfallbeseitigung von Lebensmitteln und Speisen zur weiteren Treibhausgasentstehung bei. Betrachtet man die gesamte Energiebilanz der Ernährung spielt das Verhalten des Einzelnen eine beachtliche Rolle.

Durch folgende Maßnahmen kann jeder den Einkauf und die Lebensmittelauswahl möglichst klimafreundlich gestalten:
• Einkäufe mit öffentlichen Verkehrsmitteln, zu Fuß oder mit dem Rad erledigen. Großeinkäufe mit anderen notwendigen Fahrten verbinden.
• Weniger Fleisch und Wurst kaufen, dafür auf eine bessere Qualität achten. Wer seinen Fleischverzehr reduziert, hilft der Umwelt am meisten. Denn für die Herstellung von einer Kalorie tierischer Lebensmittel sind durchschnittlich sieben Kalorien in Form von pflanzlichen Futtermitteln nötig.
• Mehr Obst und Gemüse essen; bevorzugt aus saisonalem Freiland-Anbau aus der Region. Dadurch wird weniger Energie für den Transport und die Beheizung von Treibhäusern benötigt. Tiefkühlprodukte schlagen in der Klimabilanz negativ zu Buche, denn die Kühlkette muss bis zur Zubereitung eingehalten werden.
• Konzentrierte, fettreiche Lebensmittel (z. B. Butter, Käse, Sahne etc.) in Maßen genießen. Fettarme, gering verarbeitete Milchprodukte wie Milch und Joghurt bevorzugen. Butter und Käse belasten beispielsweise das Klima deutlich mehr als Milch.
• Bio-Lebensmittel verwenden, denn die Bio-Landwirtschaft verursacht etwa 15–20 % weniger Treibhausgase. Grund ist u. a. der Verzicht auf chemisch-synthetische Pestizide und Mineraldünger.
• Vorwiegend frische anstatt stark verarbeitete Lebensmittel verwenden (Püree aus frischen Kartoffeln statt aus Trockenpulver). Sie benötigen weniger Verpackungsmaterial und Energie für Verarbeitungs-, Erhitzungs- und Kühlprozesse.

Bis zu 15 % des Stromverbrauchs einer Familie fallen auf Kochen und Backen. Mit den folgenden Tipps kann bis zur Hälfte davon eingespart werden:
• Topf beim Kochen mit einem gut schließenden Deckel abdecken. Deckel nur öffnen, wenn es wirklich nötig ist. Glasdeckel lassen jederzeit einen Blick auf das Gargut zu.
• Bei Elektroherden die zur Herdplatte passende Topf- bzw. Pfannengröße wählen.
• Gefrorenes im Kühlschrank auftauen anstatt in Topf, Mikrowelle oder Backofen.
• Kochplatten bei Elektroherden und den Backofen einige Minuten vor Ende der Garzeit ausschalten und Restwärme nutzen.
• Bei größeren Mengen oder Speisen mit längerer Gardauer lässt sich mit einem Schnellkochtopf Energie und auch Zeit sparen.
• Portionen unter 400 g in der Mikrowelle aufwärmen. Flache Speisen lassen sich schneller und gleichmäßiger erwärmen.
• Wasser für Kaffee, Tee, Suppe und Nudeln im Wasserkocher erhitzen. Wasserkocher regelmäßig entkalken, das senkt den Energieverbrauch.
• Hülsenfrüchte und Getreide über Nacht einweichen, so wird die Garzeit verkürzt.
Quelle: Infodienst Landwirtschaft – Ernährung – Ländlicher Raum (06.07.09)

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