Kaffee zeigt auch ohne Koffein Wirkung

  • 06.12.2002
  • News
  • Redaktion

Jene Personen, die zur Vermeidung von Bluthochdruck zu entkoffeiniertem Kaffee greifen, könnten ihre Zeit verschwenden. Laut Forschern der Universität Zürich ist Koffein nicht wie bisher häufig angenommen für die Steigerung des Blutdrucks verantwortlich. Sowohl normaler als auch entkoffeinierter Kaffee erhöhten die Nervenaktivität. Zudem war es unerheblich, ob die Testpersonen regelmäßige oder gelegentliche Kaffeetrinker waren. Untersucht wurden allerdings nur 15 Probanden. Die Ergebnisse wurden im Journal of the American Heart Association "Circulation" veröffentlicht.

Die Forscher vom Universitätskrankenhaus Zürich maßen bei den Probanden die Herzfrequenz und die Aktivität des Nervensystems. Sechs der Teilnehmer tranken regelmäßig Kaffee, neun nur gelegentlich. Verabreicht wurde ihnen entweder ein starker Espresso oder eine entkoffeinierte Version. Beide Varianten ließen bei gelegentlichen Kaffeetrinkern den Blutdruck signifikant ansteigen.

Nur in einer Hinsicht fand das Schweizer Team einen Unterschied zwischen Kaffee mit und ohne Koffein: Bei regelmäßigen Kaffeetrinkern stieg bei Genuss der entkoffeinierten Variante der Blutdruck nicht, bei gelegentlichen Kaffeetrinkern ging er aber deutlich nach oben. Noch sind aber weitere Untersuchung nötig, ob Personen mit Blutdruck-Problem vom Genuss von entkoffeiniertem Kaffee abgeraten werden soll.

Die Wissenschaftler folgern aus den Ergebnissen, dass ein weiterer Inhaltsstoff im Kaffee für die Stimulierung des kardiovaskulären Systems verantwortlich sein muss. Welche Substanz dies ist, können Wissenschaftler noch nicht sagen. Bislang wurde Koffein für die Blutdrucksteigerung und die erhöhte Aktivität des Nervensystems verantwortlich gemacht. 06.12.02

Das könnte Sie interessieren
Pflanzliche Speisefette und –öle. Teil 4: Palmöl weiter
Die Rolle der Ernährungstherapie in der Behandlung von Essstörungen weiter
Alternative Ernährungsformen weiter
MEDPass oder herkömmliche Verabreichung von oraler Nahrungssupplementation weiter
Diagnose-Tool für Schluckstörungen bei älteren Patient*innen: Vergleichsstudie belegt hohe... weiter
Mehr Schein als Sein: Nahrungsergänzungsmittel „made in Germany“ weiter