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Probanden gesucht: Hilft Kaffeetrinken gegen Diabetes?

  • 07.02.2013
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  • Redaktion

Können fünf Tassen Kaffee am Tag, viele Vollkornprodukte und der Verzicht auf rotes Fleisch Diabetes mildern? Um dies im Rahmen einer Studie zu erforschen, suchen Ärzte der Medizinischen Universitätsklinik Heidelberg Männer und Frauen im Alter von 18 bis 69 Jahren, bei denen innerhalb der letzten zwölf Monate Diabetes neu diagnostiziert wurden und die keine Insulintherapie erhalten. Die Studie untersucht erstmals den Einfluss dieser speziellen Ernährung im Rahmen einer achtwöchigen Diät auf bereits bestehenden Diabetes.

Bislang konnten wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass Menschen, die viel Kaffee trinken, seltener an Diabetes erkranken. Auch der Verzehr von Vollkornprodukten senkt das Risiko einer Neuerkrankung. Wer hingegen viel rotes Fleisch isst, hat ein höheres Risiko. Neu ist die Idee, diese Erkenntnisse auch gezielt in der Behandlung bei bereits bestehendem Diabetes einzusetzen. Die Studie, die zeitgleich an sechs weiteren Standorten in Deutschland läuft, wird in Kooperation mit dem Deutschen Zentrum für Diabetesforschung (DZD) in Düsseldorf durchgeführt.

„Wir hoffen, dass Kaffee, Vollkorn und wenig rotes Fleisch die Insulinempfindlichkeit und damit die Blutzuckerwerte verbessern“, erklärt Dr. Jan GRÖNER, Assistenzarzt der Abteilung Endokrinologie und Stoffwechsel, der die Studie in Heidelberg durchführt. „Über die genaue Wirkweise dieser Nahrungsmittel auf die Insulinempfindlichkeit gibt es bislang jedoch keine gesicherten wissenschaftlichen Erkenntnisse.“ Für die Studie werden die Probanden per Zufallsprinzip in zwei Gruppen eingeteilt: Während eine Gruppe ganz auf rotes Fleisch verzichtet, viele Vollkornprodukte isst und fünf Tassen Kaffee pro Tag trinkt, stehen auf dem Speiseplan der Vergleichsgruppe täglich rotes Fleisch, aber kein Kaffee und kein Vollkorn.

Insgesamt dauert die Studie zehn Wochen, die Diät läuft über einen Zeitraum von acht Wochen. Die Teilnehmer kommen regelmäßig zu ambulanten Kurzuntersuchungen ins Universitätsklinikum. Unter anderem werden sie dabei zu ihrer Ernährung befragt und es erfolgen Blut- und Urinkontrollen. Vor und nach der Diät werden Ganzkörper-, Leber- und Muskelfettanteil mittels MRT bestimmt, einem sicheren und nebenwirkungsarmen Verfahren, das ohne belastende Röntgenstrahlung oder andere ionisierende Strahlung auskommt. Zudem wird das Ansprechen des Körpers auf Insulin ermittelt. Die Studienteilnehmer erhalten eine Aufwandsentschädigung.

Weitere Informationen und Anmeldung zur Studie (bis ca. Mai 2013): Innere Medizin I Endokrinologie und Stoffwechsel, Medizinische Universitätsklinik, Im Neuenheimer Feld 410, 69120 Heidelberg. Informationen über die Studie: www.klinikum.uni-heidelberg.de/Aktuelle-Klinische-Studien.112264.0.html. Quelle: Universitätsklinikum Heidelberg, Pressemeldung vom 31.01.2013 (07.02.13) 

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