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Die Forscher haben die Wirkung von fünf verschiedenen Nusssorten untersucht, u.a. von Macadamia. © Diana Taliun / iStock / Thinkstock

Darmgesundheit: Nüsse reduzieren Krebszellwachstum

  • 07.02.2017
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  • Redaktion

Der Verzehr von Nüssen schützt vor Übergewicht sowie Diabetes und senkt das Risiko von koronaren Herzkrankheiten. Außerdem können die gesunden Kerne laut einer neuen Studie das Wachstum von Krebszellen im Darm reduzieren. Wissenschaftler der Uni Jena haben untersucht, worauf genau die molekularen Mechanismen der Schutzwirkung von Nüssen beruhen.

Walnüsse im Labor: Sie können das Wachstum von Krebszellen im Darm reduzieren. © Jan-Peter Kasper
Walnüsse im Labor: Sie können das Wachstum von Krebszellen im Darm reduzieren. © Jan-Peter Kasper

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) empfiehlt pro Tag 25 g Nüsse zu verzehren, also eine gute Handvoll. Nüsse sind keine Dickmacher, wenn die empfohlenen Mengen eingehalten werden. Im Gegenteil: Walnüsse, Haselnüsse und Co. haben eine günstige Fettsäurenzusammensetzung mit einem hohen Anteil an mehrfach ungesättigten Fettsäuren, die den LDL-Cholesterolspiegel senken. Auch ihre vor Darmkrebs schützende Wirkung deutet sich bereits in zahlreichen Studien an, so Dr. Wiebke Schlörmann vom Lehrstuhl für Ernährungstoxikologie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena.

Schlörmann und ihre Kollegen berichten im Fachmagazin „Molecular Carcinogenesis", dass die gesundheitsfördernde Wirkung von Nüssen unter anderem auch darauf beruht, dass die körpereigene Abwehr zur Entgiftung von reaktiven Sauerstoffspezies aktiviert wird. Solche Substanzen, die beispielsweise durch ultraviolette Strahlung oder verschiedene Chemikalien entstehen, können Zellschäden verursachen, die zur Krebsentstehung führen. Der Körper verfüge aber über eine ganze Reihe von Schutzmechanismen, die reaktive Sauerstoffspezies unschädlich machen, so Schlörmann. Nüsse und ihre Inhaltsstoffe kurbeln laut Studie diese protektiven Mechanismen an.

Alle untersuchten Sorten schützen

Untersucht wurde das chemopräventive Potenzial von Macadamia-, Hasel- und Walnuss sowie Mandeln und Pistazien. Dazu sind die Nüsse in vitro „verdaut" worden. Die so entstandenen Verdauungsprodukte haben die Wissenschaftler anschließend auf ihre Wirksamkeit an Zelllinien untersucht. Dabei zeigte sich, dass etwa die Aktivität der Schutzenzyme Katalase und Superoxiddismutase in den behandelten Zellen anstieg. Außerdem wurde durch die Verdauungsprodukte in den behandelten Krebszellen der sogenannte programmierte Zelltod induziert.

Die Schutzwirkung konnte bei allen untersuchten Nusssorten nachgewiesen werden, berichtet Prof. Dr. Michael Glei, der die Studie geleitet hat. Da die meisten der untersuchten Nüsse vorwiegend geröstet verzehrt werden, wollen die Wissenschaftler nun prüfen, ob diese Schutzwirkung durch das Rösten der Nüsse beeinträchtigt wird. Möglicherweise lassen sich davon ausgehend entsprechende Ernährungsempfehlungen ableiten.

Quelle: Friedrich-Schiller-Universität Jena

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