Übergewicht in der Kindheit: Wie stark die Gene die Körpermaße beeinflussen

  • 07.04.2008
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  • Redaktion

Übergewicht in der Kindheit ist offenbar zum großen Teil auf die genetische Veranlagung und in geringerem Maß auf das soziale Umfeld zurückzuführen. Das lassen die Ergebnisse einer britischen Studie vermuten, an der mehr als 5.000 Zwillinge im Alter von 8–11 Jahren teilnahmen.

Für die Untersuchung wurden unter anderem der Körpermassenindex (BMI) und der Taillenumfang der jungen Probanden bestimmt. Die Wissenschaftler verglichen die Ähnlichkeiten in den Körpermaßen von eineiigen Zwillingen, die identische Gene haben und zweieiigen Zwillingen, bei denen durchschnittlich die Hälfte der Erbanlagen übereinstimmt. Das Ergebnis: Der BMI und der Taillenumfang werden zu 77 % vererbt und sind nur zu 23 % vom sozialen Umfeld abhängig.

Die Ergebnisse bedeuten allerdings nicht, dass der Kampf gegen Übergewicht aussichtslos ist. Denn nur, wenn die Balance aus Essen und Bewegung nicht stimmt, kann sich die Veranlagung für Adipositas auf das Körpergewicht auswirken. Kinder mit einer solchen Veranlagung müssen nicht zwangsläufig übergewichtig werden. Sie haben es aber schwerer, schlank zu bleiben. Bei diesen Jungen und Mädchen sind vorbeugende Maßnahmen wie eine ausgewogene Ernährung und viel Bewegung besonders wichtig, betonen die Experten.
Quelle: American Journal of Clinical Nutrition (2008) Bd. 87, Nr. 2; 398-404. (07.04.08)

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