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Teil des Campuses der Universität Zürich. © SilvanBachmann/iStock/Thinkstock

Muttermilchforschung: Weltweit erster Lehrstuhl gegründet

  • 07.07.2015
  • News
  • Redaktion

Muttermilch ist ein derzeit viel diskutiertes Thema. Vor allem die mögliche Belastung der Milch durch das Pflanzenschutzmittel Glyphosat und der Verkauf oder Tausch auf Online-Muttermilchbörsen bestimmen die Berichterstattungen. An der Universität Zürich (UZH) entsteht jetzt der weltweit erste Lehrstuhl in der Medizin für Muttermilchforschung. Die Stiftungsprofessur ist laut UZH darauf ausgerichtet, neue Erkenntnisse über die Inhaltsstoffe von Muttermilch und ihre funktionellen Eigenschaften zu gewinnen.

Als Immunschutz und Prävention gegen Allergien beeinflusst Muttermilch die Gesundheit von Kindern bis ins Erwachsenenalter positiv. Zudem verringert sie die Kurzzeit-Morbidität von Früh- und Neugeborenen. Insgesamt ist das Thema Stillen und Muttermilch laut UZH jedoch noch zu wenig erforscht.

Mit dem Ziel, bestehende Wissenslücken zu schließen und neue Erkenntnisse und Zusammenhänge zum Thema zu gewinnen, finanziert die Familie Larsson-Rosenquist Stiftung den weltweit ersten Lehrstuhl für Muttermilchforschung im Bereich Medizin mit 20 Millionen Franken (ca. 19,2 Mio. Euro). er Lehrstuhl wird ab 2016 an der Universität Zürich eingerichtet und auf unbestimmte Zeit, mindestens aber 25 Jahre betrieben.

Zürich bietet aussichtsreiches Forschungsumfeld
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Die Familie Larsson-Rosenquist Stiftung widmet sich der Förderung des Stillens und der Ernährung mit Muttermilch. © Fuse / Thinkstock

„Wir freuen uns sehr über die großzügige Donation der Familie Larsson-Rosenquist Stiftung. Die Stiftungsprofessur wird an der Medizinischen Fakultät der UZH eingerichtet, wo optimale Voraussetzungen bezüglich der interdisziplinären Einbindung sowie der Forschungszusammenarbeit mit der Neonatologie am Universitätsspital Zürich und der Pädiatrie am Universitäts-Kinderspital Zürich bestehen", erklärt Michael Hengartner, Rektor der Universität Zürich. Die auszubildenden Ärzte werden davon profitieren, ebenso werden neue Forschungserkenntnisse das Wissen zu diesem global wichtigen Thema vertiefen.

Die Familie Larsson-Rosenquist Stiftung fokussiert als weltweit einzige Stiftung die Themen Muttermilch und Stillen. „Die Stiftung hat sich für eine Schenkung an die Universität Zürich entschieden, weil sie hier ein aussichtsreiches medizinisches Forschungsumfeld vorgefunden hat, das eine hochstehende interdisziplinäre Forschungstätigkeit in der Grundlagenforschung wie in der klinischen Forschung ermöglicht", sagt Michael Larsson, Stiftungsratspräsident der Familie Larsson-Rosenquist Stiftung.

Weiterer Lehrstuhl in Australien

Zeitgleich und ergänzend zur Professur an der Universität Zürich finanziert die Stiftung an der University of Australia (UWA) in Perth einen Lehrstuhl für Human Lactology. Es ist der weltweit erste Lehrstuhl in der Biochemie zur Muttermilchforschung und wird von der Stiftung mit 8,6 Millionen australischen Dollar (ca. 5,8 Mio. Euro) finanziert.

Für die Stiftung sei die Donation von zwei Professuren ein erster bedeutender Schritt, um die wissenschaftliche und öffentliche Anerkennung der Muttermilchernährung zu fördern. Mit der Einbettung der Professuren in der Medizin und der Biochemie wolle die Stiftung gewährleisten, dass die Muttermilchforschung an den beiden Lehrstühlen multidisziplinär angegangen wird, so Michael Larsson weiter. Entsprechend werden die jeweils ergänzend im Thema forschenden Expertengruppen der UZH und der UWA zusammenarbeiten, etwa durch den Austausch von Forschungsergebnissen und Studierenden.



Weitere Informationen:

Universität Zürich

Familie Larsson-Rosenquist Stiftung

University of Western Australia

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