Einheitliches „ohne Gentechnik“-Label vorgestellt
- 07.09.2009
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- Redaktion
Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner hat ein einheitliches Logo für "ohne Gentechnik"-Lebensmittel vorgestellt. Das Zeichen soll es den Verbrauchern erleichtern, sich bewusst für Lebensmittel ohne Gentechnik zu entscheiden. Zwar besteht bereits seit Anfang 2008 die Möglichkeit, gentechnikfreie Lebensmittel als "ohne Gentechnik" auszuloben. Allerdings wurde in der Praxis diese Kennzeichnung bislang nur zurückhaltend verwendet.
Das neue Label gibt die Sicherheit, dass in den so gekennzeichneten Lebensmitteln keine gentechnisch veränderten Bestandteile, auch nicht in Spuren, vorhanden sind. Es wird den Herstellern, die ihre Produkte entsprechend kennzeichnen wollen, zur unentgeltlichen Nutzung angeboten.
Ob es tatsächlich zu mehr damit ausgezeichneten Produkten führt, erscheint allerdings fraglich. Für viele Hersteller, selbst für solche von Bio-Produkten, dürfte es schwer sein, die Kriterien auf Dauer einzuhalten. Bei Zusatzstoffen, Enzymen und Aromen ist der direkte oder indirekte Einsatz gentechnisch veränderter Mikroorganismen weit verbreitet. Außerdem sind vor allem bei Soja und Mais Spuren von gentechnisch veränderten Pflanzen nicht mit absoluter Sicherheit auszuschließen.
Bei tierischen Lebensmitteln wie Milch, Eiern oder Fleisch sind dagegen bestimmte Gentechnik-Anwendungen erlaubt. Die Lebensmittelwirtschaft sieht darin ein „Glaubwürdigkeitproblem". Die Hersteller verwenden die „ohne Gentechnik"-Kennzeichnung nicht, weil sie Vertrauensverluste ihrer Kunden befürchten, wenn der breiten Öffentlichkeit bewusst würde, dass „ohne Gentechnik"-Produkte tatsächlich keinen absoluten Ausschluss der Gentechnik garantieren. Umwelt- und Verbraucherverbände dagegen begrüßten das einheitliche „ohne Gentechnik"-Logo. Quellen: Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Transgen (07.09.09)