Acrylamidbelastung in Weihnachtsgebäck gesunken

  • 07.12.2009
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  • Redaktion

Die Acrylamidbelastung in Lebkuchen und Spekulatius ist im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Das ist das Ergebnis eines Tests der Verbraucherrechtsorganisation foodwatch. Allerdings sind nach wie vor einzelne Produkte mit unnötig hohen Mengen der krebsverdächtigen Substanz im Handel. So sind die Testverlierer, die Bio-Elisen Lebkuchen von Allos mit einem Acrylamidwert von 510 μg/kg und die Frenzel Echte Pulsnitzer Delikatess Lebkuchen (430 μg/kg) 20 bis 30 Mal so stark belastet wie die Testsieger (Bahlsen Contessa Schokolade und Bahlsen Grandessa Oblaten Lebkuchen, jeweils 16 μg/kg).

Insgesamt hat foodwatch elf Lebkuchen- und sechs Spekulatiusprodukte in einem unabhängigen Labor untersuchen lassen. Nur bei zwei Produkten ist die Belastung im Vergleich zum Vorjahr signifikant gestiegen. Alle Ergebnisse sowie die Vergleichswerte aus den vergangenen sieben Jahren sind unter www.foodwatch.de/acrylamid veröffentlicht.

„Die meisten Hersteller in unserem Test haben die Acrylamidbelastung inzwischen weitgehend im Griff", erklärte der stellvertretende foodwatch-Geschäftsführer Matthias WOLFSCHMIDT. „Es zeigt Wirkung, die Werte zu veröffentlichen und dabei die Namen der Produkte zu nennen - umso unverständlicher, wenn die Lebensmittelkontrollbehörden ihre Werte geheim halten." Foodwatch fordert eine unverzügliche namentliche Veröffentlichung der Behördendaten sowie eine Kennzeichnung der Belastung auf der Verpackung. Eine Reduktion des Acrylamidgehalts auf Werte von unter 50 μg/kg bei Lebkuchen und Spekulatius sei für die Hersteller möglich, so WOLFSCHMIDT. Die unverbindlichen, behördlichen „Signalwerte" von 1000 μg Acrylamid/kg Lebkuchen und von 416 μg/kg für Spekulatius seien absurd hoch und deshalb kein Anreiz für die Hersteller, sich zu verbessern.

Acrylamid löst im Tierversuch Krebs aus und schädigt das Erbgut; die Gefahr für den Menschen ist noch nicht abschließend geklärt. Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) legte bislang lediglich unverbindliche „Signalwerte" fest, die sich an den am höchsten belasteten Produkten orientieren. Quelle: foodwatch (07.12.09)

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