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Immer mehr Flächen im Ausland für Erzeugung deutscher Ernährungsgüter genutzt

  • 09.09.2013
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  • Redaktion

Für die Herstellung von nach Deutschland importierten Ernährungsgütern (Rohstoffe und Fertigerzeugnisse für Eigenverbrauch sowie Weiterverarbeitung mit anschließendem Export) werden immer mehr landwirtschaftliche Flächen im Ausland belegt. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) in einem Forschungsprojekt ermittelt hat, sind diese Flächen von 2000–2010 um 38 % auf 18,2 Mio. Hektar gestiegen. Im Inland ist die landwirtschaftlich genutzte Fläche für Ernährungszwecke im selben Zeitraum um 5 % auf 14,7 Mio. ha zurückgegangen.

Für den reinen Inlandsverbrauch von Ernährungsgütern wurde im Jahr 2010 insgesamt eine Fläche von 20,1 Mio. Hektar benötigt. Bereits 65 % (13,1 Mio. ha) dieser Fläche lagen im Ausland, nur knapp 35 % (7,0 Mio. ha) waren landwirtschaftliche Flächen im Inland.

Die deutschen Exporte von Ernährungsgütern sind in den letzten Jahren stark gestiegen. Für deren Herstellung werden zunehmend sowohl inländische Flächen als auch Flächen im Ausland genutzt. Sehr stark angestiegen sind seit 2000 insbesondere die für den Export von Erzeugnissen tierischen Ursprungs benötigten Flächen (+ 80 %). Diese Produkte – Fleisch, Wurst, Milch und Eier – werden in erhöhtem Maße mit importierten Futtermitteln erzeugt. Dabei handelt es sich in erster Linie um Kraftfutter, wie etwa Soja, das zur Mast von Schweinen, Rindern und Geflügel verwendet wird. Dementsprechend wurden im Ausland in den letzten zehn Jahren deutlich mehr Anbauflächen für nach Deutschland importierte Futtermittel beansprucht (+ 43 %).

Der Saldo aus der Flächenbelegung der Importe und Exporte (Nettoimporte) erhöhte sich von 3,8 Mio. ha im Jahr 2000 auf 5,5 Mio. ha im Jahr 2010. Dies macht die gestiegene Abhängigkeit der Inlandsversorgung von Ernährungsgütern aus dem Ausland deutlich. Quelle: Statistisches Bundesamt (Destatis), Pressemeldung vom 19.08.2013 (09.09.13)

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