© Jannemieke Termeer
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Internationales Projekt „Nachhaltig gesund“ will Verpflegung im Gesundheitswesen nachhaltiger gestalten

  • 09.10.2013
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  • Redaktion

Mit einer Auftaktveranstaltung ist am 19. September das deutsch-niederländische Kooperationsprojekt „Nachhaltig Gesund" gestartet. In den kommenden anderthalb Jahren erforschen die Projektmitarbeiter, wie sich das Ernährungsangebot in Einrichtungen des Gesundheitswesens nachhaltiger und gesünder gestalten lässt und gleichzeitig Kosten eingespart werden können. Beteiligt sind Pflegeeinrichtungen, Stiftungen und Forschungseinrichtungen aus der Grenzregion Rhein-Waal sowie das Institut für Nachhaltige Ernährung und Ernährungswirtschaft (iSuN) der Fachhochschule Münster.

Ausgangspunkt des Projekts ist die These, dass gesundes, frisches und schmackhaftes Essen, das in einem angenehmen Ambiente serviert wird, für die Gesundheit der Patienten förderlich ist und gleichzeitig dazu beiträgt, Kosten zu senken: Wenn die Mahlzeiten gut schmecken, werden weniger Lebensmittel weggeworfen und die Ausgaben reduziert. Stammen die Lebensmittel zudem aus regionalem Anbau, stärkt das die Bindungen der Institutionen des Gesundheitswesens mit der lokalen Wirtschaft und verringert die Umweltbelastung.

Das Verhältnis von nachhaltiger Lebensmittelproduktion und der Reduktion von Kosten ist integraler Bestandteil des Projekts. In seinem Verlauf analysieren die beteiligten Wissenschaftler verschiedene Prozesse, etwa Einkauf, Speisenplanung, Produktion und Ausgabe der Mahlzeiten sowie die Kommunikation. Ziel des Projekts „Nachhaltig Gesund“ ist es, Verbesserungspotenziale zu finden und so finanzielle Spielräume sowie regionale, genussreiche und nachhaltige Speisenangebote zu erschließen.

Das Projekt ist eine grenzüberschreitende Kooperation zwischen dem iSuN der FH Münster und den niederländischen Stiftungen Landwaard  und Diverzio, die sich für eine gesunde und nachhaltige Ernährung im Gesundheitswesen einsetzen. Zunächst nehmen die Partner eine Bestandsaufnahme in drei Einrichtungen der katholischen Kliniken im Kreis Kleve sowie in den Einrichtungen Seniorenheim Insula Dei, Haus Kohlmann Arnheim und dem universitätsmedizinischen Zentrum St. Raboud Nimwegen vor. Dabei stützen sich die Wissenschaftler auf Erfahrungen anderer Projekte der FH Münster zur Reduzierung von Lebensmittelabfällen und auf Erfahrungen der Sint-Maartensklinik Nimwegen, die bereits seit Jahren auf regionale Produkte setzt. Die Klinik konnte ihre Lebensmittelabfälle dadurch drastisch reduzieren. Gemeinsam mit dem Entsorgungsunternehmen ARN BV aus Nimwegen soll zudem untersucht werden, wie sich unvermeidbare Restabfälle sinnvoll weiterverarbeiten lassen.

Die ersten Ergebnisse der Studie werden für Mitte 2014 erwartet. Ende 2014 wollen die Projektpartner die endgültigen Schlussfolgerungen und Empfehlungen veröffentlichen. Sowohl in Deutschland als auch in den Niederlanden werden die Ergebnisse weiteren Krankenhäusern und Altenheimen zur Verfügung gestellt. Quelle: Fachhochschule Münster, Pressemeldung vom 19.09.2013 (09.10.13)

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