Sorgt Homocystein für Herzinfarkt bei Rauchern?

  • 10.02.2003
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  • Redaktion

Bislang galt: Raucher haben ein höheres Risiko Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu erleiden und daran zu sterben als Nichtraucher. Diese These scheint jedoch überholt. Aktuelle Untersuchungen deuten darauf hin, dass das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Rauchern und Nichtrauchern gleich hoch ist – allerdings entwickeln Raucher diese meist früher. Dies fanden amerikanische Wissenschaftler bei einem Vergleich der Daten von 7 724 Testpersonen heraus, die an der Framingham-Heart-Study teilgenommenen hatten.

Die Ursachen für das frühe Herzinfarkt-Risiko bei Rauchern sind noch nicht vollständig erforscht. Experten sehen jedoch einen Zusammenhang mit dem Eiweißbaustein Homocystein. Seit längerem ist bekannt, dass Raucher erhöhte Homocystein-Werte im Blutplasma aufweisen. Eine Gruppe irischer Forscher überprüft jetzt eine Beziehung zwischen erhöhten Homocystein-Werten, Ernährung und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Dazu wurden 750 Fälle und 800 Personen unter 60 Jahren in 19 europäischen Herzzentren untersucht.

Das Ergebnis: Alle Raucher wissen erhöhte Plasma-Homocysteinspiegel auf im Vergleich zu den Nichtrauchern. Zigarettenraucher mit erhöhten Homocysteinspiegeln (über 12 mmol/l) hatten ein 12fach höheres Risiko, eine Herz-Kreislauf-Erkrankung zu entwickeln als Nichtraucher mit normalen Plasmawerten. Zugleich fanden sich bei den Rauchern ein Mangel an Folsäure, Vitamin B6 und Vitamin B12. Die Forscher kommen zu dem Schluss, dass Raucher für ein herzgesundes Leben nicht nur auf den Zigarettenkonsum verzichten, sondern vor allem auch auf ihre Ernährung achten müssen. 10.02.03

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