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Bundesernährungsminister Christian Schmidt in der Brüterei. © BMEL / Ute Grabowsky / photothek.net

Ausstieg aus dem Kükentöten: Bundesminister Schmidt sieht Deutschland in der Vorreiterrolle

  • 10.07.2017
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  • Redaktion

Männliche Küken leben in der Regel nur wenige Stunden – 48 Millionen Tiere wurden allein 2015 getötet, weil sie keine Eier legen und zu wenig Fleisch für die Mast haben. Bundesernährungsminister Christian Schmidt hat nun eine Brüterei besucht, die Prototypen zur Geschlechtsbestimmung von Embryonen im Ei im Einsatz hat. Der Minister sieht Deutschland beim Thema Tierwohl in der Vorreiterrolle.

„Wir sind Trendsetter und wir sind damit auch Benchmark für das, was man machen kann", betonte der Minister zum Einstieg in den Ausstieg aus dem Kükenschreddern beim Besuch des Praxistests in einer Brüterei in Großenkneten. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) fördert die Entwicklung von Verfahren zur Geschlechtsbestimmung im Ei, woraus verschiedene praxistaugliche Methoden entstanden sind, die derzeit in Brütereien getestet werden.

Ziel des BMEL ist es, die ethisch und moralisch inakzeptable Praxis des Tötens männlicher Eintagsküken durch Früherkennungsmethoden zu ersetzen. Hierfür arbeiten die Prototypen etwa mit Lasertechnik und bohren ein Loch in die Schale der drei bis vier Tage bebrüteten Eier. Anhand der Lichtstreuung an den Blutzellen lassen sich dann das Geschlecht ablesen und die männ­lichen Eier aussortieren.

Im Anschluss an die Brüterei hat Schmidt noch den Hof der Familie Mörixmann in Hilter besucht. Im „Aktivstall" für Schweine können die Tiere verschiedene Stallbereiche und Räume spielerisch erkunden, darunter ein Bällebad. Auf dem Hof gibt es außerdem eine Wühlhalle, eine Frischluftterrasse und diverse weitere Einrichtungen, die für mehr Tierwohl sorgen sollen. Schmidt lobte die Arbeit vor Ort: „Höfe wie dieser machen deutlich: Mehr Tierwohl ist möglich.“

Quellen: BMELaktivstall-fuer-schweine.de; ERNÄHRUNGS UMSCHAU Online (12.08.2016): Tierische Lebensmittel: Zweinutzungshuhn – Chancen und Grenzen

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