Lust auf Fettes

  • 11.01.2006
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  • Redaktion

Wissenschaftler von der Universität Bourgogne in Dijon haben jetzt überzeugende Hinweise gefunden, dass es neben den fünf Geschmacksqualitäten süß, sauer, salzig, bitter und „umami“ einen weiteren, eigenen Geschmacksinn für „fett“ gibt. Sie wiesen bei Ratten in den Spitzen der Geschmackszellen der Zunge einen Fettsäurentransporter, das Glykoprotein CD36, nach, welcher eine besondere Affinität zu langkettigen Fettsäuren zeigt.

Die Wissenschaftler überprüften die Funktion von CD36 bei Mäusen und fanden heraus, dass das Gen, welches für die Bildung von CD36 verantwortlich ist, in den Zungenpapillen besonders aktiv ist. Für ihre Untersuchungen schalteten die Forscher bei einigen Mäusen das CD36-Gen aus (Knock-Out-Mäuse). Das Ergebnis: Die „normalen“ Mäuse bevorzugten bei unterschiedlichen Nahrungsangeboten weiterhin besonders fetthaltige Nährlösungen. Die Knock-Out-Mäuse hingegen zeigten diese Fettvorliebe nicht mehr.

Sollte sich diese Ergebnis in weiteren Studien bestätigen, könnte dies künftig neue Wege zur Bekämpfung von Übergewicht aufzeigen. Denn auch beim Menschen kommt CD36 in verschiedenen Körpergeweben vor, wo es unter anderem an der Fettspeicherung beteiligt ist. (11.01.06)

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