Zentrales Register für Tierarzneimittel in Deutschland

  • 12.01.2011
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  • Redaktion

In Deutschland ist das Thema Antibiotika-Resistenzen auf der Tagesordnung. „Resistenzen bei Krankheitserregern in Tieren und auf Lebensmitteln sind ein gravierendes Problem im gesundheitlichen Verbraucherschutz", so der Präsident des Bundesinstitutes für Risikobewertung (BfR) Professor Andreas HENSEL. Das BfR hat in den Jahren 2000 bis 2008 Salmonella-Isolate auf Antibiotika-Resistenz getestet.

Die Isolate stammten vor allem von Tieren und aus Lebensmitteln, aber auch aus Futtermitteln und der Umwelt. 48 % davon waren resistent gegen mindestens eine und 35 % sogar resistent gegen mehr als eine Antibiotikaklasse. Bei den Isolaten von Nutztieren und aus Lebensmitteln lagen die Resistenzraten dabei wesentlich höher.

Eine zweite Untersuchung aus dem Jahr 2009 bestätigt die Ergebnisse für Salmonellen und kommt zu ähnlichen Ergebnissen auch für Escherichia coli und Campylobacter. Infektionen mit resistenten Erregern können beim Menschen den Verlauf von Erkrankungen verlängern und erschweren. Auch Todesfälle werden den Resistenzen bereits zugeschrieben.

Um einen besseren Überblick zu haben, müssen pharmazeutische Unternehmen und Großhändler ab 2011 erfassen, welche Mengen an Tierarzneimitteln sie jährlich abgeben, die Antibiotika und bestimmte hormonelle Stoffe enthalten. Die Daten müssen bis März 2012 an das Deutsche Institut für medizinische Dokumentation und Information (DIMDI) gemeldet werden. Aus diesen Daten und weiteren Monitoring-Ergebnissen sollen Erkenntnisse über Resistenzentwicklungen sowohl in der Tier- als auch in der Humanmedizin gewonnen werden. Die Angaben zum Antibiotikaverbrauch, aufgeschlüsselt nach Einzelsubstanzen und Wirkstoffklassen, zur Art der Anwendung und zur Verbreitung von Resistenzen, sollen eine Grundlage für geeignete Gegenmaßnahmen bilden. Weitere Informationen sind unter www.bfr.bund.de, www.bvl.bund.de  und www.dimdi.de einzusehen. Quelle: aid Infodienst, Pressemeldung vom 22.12.2010 (12.01.11)

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