Wasserpfeifen: keine harmlose Alternative zum Zigarettenkonsum

  • 12.05.2005
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  • Redaktion

Mit Wasserpfeifen assoziieren die meisten Menschen hierzulande wohl eher Begriffe wie Orient, fremde Kulturen und exotische Basare. Die steigende Zahl der Anfragen, die beim Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) zu den Gesundheits- und Suchtgefahren des Wasserpfeifenkonsums eingeht, deutet aber darauf hin, dass auch in Deutschland, insbesondere von Jugendlichen, Tabak zunehmend auf diese Weise konsumiert wird. Das BfR hat die damit verbundenen gesundheitlichen Risiken erstmals bewertet.

Das Institut kommt zu dem Ergebnis, dass der Gebrauch von Wasserpfeifen kaum weniger schädlich ist als der Konsum von Zigaretten. Auch die Suchtgefahr ist vergleichbar. „Die wenigen bislang vorliegenden wissenschaftlichen Studien deuten sogar darauf hin, dass über den Rauch von Wasserpfeifen größere Mengen an Schadstoffen wie Teer und Kohlenmonoxid aufgenommen werden, als über filterlose Zigaretten“, sagt BfR-Präsident Professor Dr. Dr. Andreas Hensel. Das Institut empfiehlt, Wasserpfeifen in die Aufklärung über die Gefahren des Rauchens einzuschließen.

Wasserpfeifen stellen keine harmlose Alternative zur Zigarette dar. Ersten Studien zufolge ist es sogar möglich, dass mehr Teer und Kohlenmonoxid über den Rauch einer Wasserpfeife aufgenommen werden als über den Rauch von filterlosen Zigaretten. Im Rauch von Wasserpfeifen wurden außerdem krebsauslösende Substanzen wie Arsen, Chrom und Nickel in zum Teil hohen Konzentrationen nachgewiesen. Nach langjährigem Wasserpfeifenkonsum wurden unter anderem Verschlechterungen der Lungenfunktion und ein erhöhtes Risiko für Tumorerkrankungen beobachtet.

Weitere Informationen zum Thema finden Sie unter Gesundheits- und Suchtgefahren durch Wasserpfeifen (Gesundheitliche Bewertung des BfR vom 15.04.2005) (PDF-Datei, 65.6 KB) (12.05.05)

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