Nutzen antibakterieller Beschichtungen in Kühlschränken

  • 13.02.2006
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  • Redaktion

Manche Mikroorganismen, so genannte Psychrophile, wachsen bei Kühlschranktemperaturen besonders gut. Kühlschränke müssen deshalb regelmäßig gereinigt werden. Daran ändert nach Ansicht des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) auch die antibakterielle Beschichtung nichts, mit der immer mehr Produkte angeboten werden und deren Anbietern mit einer Reduktion der Keimbelastung argumentieren.

Für die antimikrobielle Ausrüstung der Kühlschränke werden nach Kenntnis des Instituts in erster Linie Silberverbindungen eingesetzt. Deren Wirkung beruht auf der Freisetzung von Silberionen. Ob deren Konzentration in der Innenverkleidung von Kühlschränken für eine effektive desinfizierende Wirkung ausreicht, stellt nicht nur das BfR in Frage. Auch für die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit ist der positive Einfluss auf die Lebensmittelsicherheit unter Praxisbedingungen bislang nicht belegt.

Daneben stellt sich auch noch die Frage nach der Unbedenklichkeit der antibakteriellen Ausrüstung: Aus der Beschichtung könnten mehr Silberionen auf die im Kühlschrank aufbewahrten Lebensmittel übergehen, als aus Sicht des gesundheitlichen Verbraucherschutzes wünschenswert wäre. Um dies zu verhindern hat die europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit vorgeschlagen, den Übergang von Silber auf Lebensmittel auf 0,05 Milligramm pro Kilogramm zu begrenzen.

Das Fazit des BfR: Negative Auswirkungen auf die Gesundheit der Verbraucher sind von der antibakteriellen Beschichtung von Kühlschränken nicht zu erwarten, wenn dieser Wert eingehalten ist. Positive Auswirkungen sind derzeit wissenschaftlich nicht belegt. (13.02.06)

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