Rohmilch – ein unterschätztes Risiko?

  • 13.03.2009
  • News
  • Redaktion

Milch ist mit seinem hohen Anteil an Calcium und Proteinen nicht nur für den Menschen ein hochwertiges Nahrungsmittel, sondern bietet auch Bakterien ein exzellentes Nährmedium. Um den Menschen vor der Tuberkulose zu schützen, die mit der Milch übertragen werden kann, wurde im 19. Jahrhundert die Technik der Pasteurisierung von Milch eingeführt. Der Nährwert von pasteurisierter oder hocherhitzter Milch ist vergleichbar mit dem der rohen Milch, da die heutigen Erhitzungsmöglichkeiten sehr schonend sind. Trotzdem wird der Verzehr von Rohmilch, einer unbehandelten Milch, die keinem Erhitzungsverfahren unterzogen wird, von Teilen der Bevölkerung bevorzugt, da es sich hierbei um ein naturbelassenes Lebensmittel handelt, dem ein besonderer vollmundiger und aromatischer Geschmack zugeschrieben wird.

Rohmilch darf nur unter bestimmten Voraussetzungen an Verbraucher abgegeben werden. Zum einen gibt es den "ab Hof"-Verkauf, bei dem der Erzeuger den Konsumenten ausdrücklich darauf hinweisen muss, dass die Milch vor dem Verzehr abzukochen ist. Zum anderen gibt es die Abgabe als "Vorzugsmilch", die für den rohen Verzehr gedacht ist. Diese Vorzugsmilch unterliegt strengen mikrobiologischen Kontrollen.

Immer wieder ist in der Presse von teils schweren Erkrankungsfällen bei Kindern zu lesen, die im Rahmen eines Besuches auf einem Bauernhof Rohmilch getrunken hatten, die vor dem Verzehr nicht abgekocht wurde. Dies zeigt, dass Rohmilch ein potentielles gesundheitliches Risiko darstellt, da Zoonose-Erreger, die vom Tier auf den Menschen übergehen können, im Tierstall nicht immer vollständig bekämpft werden können. Verbraucher sollten diese Milch also unbedingt vor Verzehr abkochen, da sie keinen besonderen mikrobiologischen Kontrollen unterliegt wie die Vorzugsmilch. Quelle: Niedersächsisches Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, www.laves.niedersachsen.de (13.03.09) 

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