© ra3rn / iStock / Thinkstock
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Zu guter Letzt: Ohne Quallenangabe

  • 13.12.2017
  • News
  • Dr. Sabine Schmidt

Unsere Redakteurin Sabine Schmidt kann wieder fleißig "aus dem Näh(r)kästchen" berichten und gewährt uns einen Einblick in die amüsantesten Stilblüten, die unsere Fachredaktion erreichen.

Die Arbeit in einer Fachredaktion ist nicht immer, aber zuweilen doch lustig, wovon ich Ihnen in einer früheren Ausgabe der ERNÄHRUNGS UMSCHAU schon berichten konnte. Besonders denjenigen von Ihnen, denen die letzten Arbeitsstunden vor den Feier- und (hoffentlich) Ferientagen lang werden, hoffe ich, mit unseren neueren lustigen Stilblüten in Manuskripten einmal wieder ein kleines Lächeln entlocken zu können.

Sie stimmen mir sicher zu, dass die Industrie sich immer neue unnötige Produkte ausdenkt. Insbesondere trifft dies für die Lebensmitte-Industrie zu, auf die ich neulich gestoßen bin und für die mir gleich sehr viele Produkte einfallen. Die Lebensmitte-Krise (midlife crisis) hat mich nämlich fest im Griff und ich brauche sicher viele verschiedene Dinge, von der Ü40-und-trotzdem- junge-Haut-Maske bis zur „empty-nest“-Literatur. Dazu alkoholische Getränke ohne Alkohol, weil ich diesen ebenso wie Achterbahnfahrten und zu laute Musik leider nicht mehr gut vertrage (hier bräuchte ich jetzt dringend das Emoji mit den nach oben verdrehten Augen …).

Als breitgefächerte Ökotrophologin bleibt mir nun nichts übrig, als gesund zu leben, um meine Mortalität zu senken und der gesunkenen Moralität eben erwähnter Industrie zu widerstehen, die meine neuen Bedürfnisse schamlos ausnutzt. Glücklicherweise kann ich das alles vergessen, wenn ich in den Verlag fahre, wo ich noch gebraucht werde, im Gegensatz zu meinem hässlichen Büro, Entschuldigung, häuslichen Büro, zu dem ich nämlich nur gelange, indem ich über die Anziehsachen der letzten 10 Tage meiner mich immer häufiger mitleidig beäugenden Teenager steige.

Kommen wir über die Kinder wieder zurück zur Ernährung: Ich finde, der Begriff Hülsenfürchte drückt neben der Bezeichnung dieser Pflanzengruppe ganz deutlich auch die Gefühle aus, die bei vielen Kindern beim Anblick eines schwammigen Erbseneintopfs mit verkochter Wurst geweckt werden. Man erkennt dies an ihrem Mienenspiel – nicht aber am Minenspiel, welches erst recht gefürchtet werden sollte, ebenso wie die berüchtigten Infektionsnadeln, die in Zeiten moderner Medizin zum Glück selten geworden sind, im Gegensatz zu den resistenten Keimen.

Als ganz neue Forschungsgebiete für Ökotztrophologen/-innen (das musste ich einfach nochmal bringen, ist zu schön!) sind uns in der Redaktion sowohl die Gemeinschafsverpflegung, ein eher ernährungswissenschaftliches Thema, als auch der Suchmittelkonsum begegnet: „Das google ich mal schnell“ kann hier leicht zu Missbrauch und tatsächlicher Sucht führen, v. a. wenn man sich bei der Suche nach Fachbegriffen wie dem Neuralrohdefekt oder der Büstensaummembran im Nirvana des World Wide Web verliert.

Nun müsste ich eigentlich, guter wissenschaftlicher Praxis folgend, am Ende meiner Ausführungen auch eine Quallenangabe machen. Bitte haben Sie Verständnis, dass ich aber dieses Mal darauf verzichte – meine Quallen möchten hier vermutlich nicht genannt werden.

Sabine Schmidt ;-)

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