Stabile Knochen durch Alkohol?

  • 14.01.2004
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  • Redaktion

Mäßiger Alkoholkonsum bei Frauen nach den Wechseljahren kann die Knochenmineralisation erhöhen. Dies zeigt eine Untersuchung aus Kroatien, die damit eine erstmals aus den USA berichtete Beobachtung bestätigt.

Die kroatischen Wissenschaftler untersuchten nicht nur die Auswirkung von Alkohol auf die Knochenmineralisation, sondern auch diejenige von Koffeinkonsum und Rauchen. Beide weiteren Gewohnheiten werden ebenfalls für ein erhöhtes Frakturrisiko verantwortlich gemacht. Überzeugende Beweise fehlen jedoch nach Angaben der Vierteljahresschrift Alkoholforschung noch.

In die Studie einbezogen wurden 139 Frauen mit einem durchschnittlichen Alter von 69 Jahren. Alle Frauen waren gesund und keine von ihnen nahm Medikamente (einschl. Östrogene) ein, die sich auf die Knochen hätte auswirken können.

Die Ergebnisse zeigen, dass Alkoholkonsum von einem halben oder ganzen Drink (ca. 8 g Alkohol) pro Tag mit einer signifikant erhöhten Knochenmineralisation verbunden war. Dies galt für die Wirbelsäule und für den gesamten Körper. Ein täglicher Koffeinkonsum von etwa zweieinhalb Tassen Kaffee oder eines anderen koffeinhaltigen Getränks hatte einen negativen Einfluss auf die Knochenmineralisation. Zudem gab es Anzeichen dafür, dass langjähriges Rauchen mit einer geringeren Knochenmineralisation in Zusammenhang steht.

Die Autoren der Studie vermuten, dass der positive Effekt moderaten Alkoholkonsums darauf zurückzuführen ist, dass Alkohol Androgene in Östrogene umwandelt.

Die negative Auswirkung des Koffeins erklären die Forscher mit der diuretischen Wirkung des Koffeins und der damit verbundenen vermehrten Ausscheidung von Calcium mit dem Urin. Die schädigende Auswirkung des Rauchens sei zwar komplex, hänge aber fast sicher mit der direkten toxischen Wirkung einer bestimmten Substanz im Tabakrauch zusammen, die sich auf die knochenproduzierenden Zellen auswirkt. 14.01.04

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