Deutsche Adipositas-Gesellschaft für Werbeverbot von Junk-Food und Softdrinks bei Kindern und Jugendlichen

  • 14.04.2008
  • News
  • Redaktion

Die Deutsche Adipositas-Gesellschaft (DAG) steht hinter den Forderungen der Internationalen Adipositas-Gesellschaft (IASO) und des Weltverbraucherverbandes (CI) nach einem globalen und rechtlich verbindlichen Kodex für ein Werbeverbot von zu fetthaltigen, zu süßen und zu salzigen Lebensmitteln ("Junk Food") sowie von zuckerreichen alkoholfreien Getränken bei Kindern und Jugendlichen.

"Alle Bemühungen von Eltern, Pädagogen und Kampagnen zur Gesundheitsförderung, die die Kinder für gesundes Essen begeistern wollen, werden unterlaufen durch ausgeklügelte Marketingstrategien für ungeeignete Lebensmittel, die sich direkt an die Zielgruppe Kind wenden", so Prof. Manfred James Müller, Präsident der DAG. Da Übergewicht und Adipositas und die Folgekrankheiten bei Kindern und Jugendlichen massiv zunehmen, sind aus seiner Sicht jetzt lösungsorientierte Ansätze gefragt.

Das Werbeverbot soll für Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren von 6.00–21.00 Uhr in öffentlichen Räumen und in den Medien gelten. In das Verbot eingeschlossen wären ebenfalls neue Medien (z. B. websites, Videospiele, Internetforen, SMS), die Abgabe von Gratisspielzeug und Sammelobjekten sowie die Werbung mit Prominenten und beliebten Zeichentrickfiguren.

Nach Ansicht von IOTF und CI versagt die Selbstregulierung der Lebensmittelindustrie im Marketing. Vorschläge zur Selbstregulierung würden sich nur auf Kinder bis zum Alter von 12 Jahren beziehen. Dies sei bei weitem nicht zielführend.

Der Kodex ("International Code on Marketing of Food and Non-Alkoholic Beverages to Children") wird im Rahmen der Weltgesundheitsversammlung im Mai 2008 der Weltgesundheitsorganisation (WHO) vorgestellt. Die internationalen Adipositasexperten und Verbraucherschützer werden den nationalen Regierungen eine Übernahme des Kodex zur Bekämpfung von Übergewicht und ernährungsabhängigen Erkrankungen empfehlen. Weitere Information: www.adipositas-gesellschaft.de/mitteilungen.php (14.04.08)

Das könnte Sie interessieren
Alternative Ernährungsformen weiter
MEDPass oder herkömmliche Verabreichung von oraler Nahrungssupplementation weiter
Diagnose-Tool für Schluckstörungen bei älteren Patient*innen: Vergleichsstudie belegt hohe... weiter
Mehr Schein als Sein: Nahrungsergänzungsmittel „made in Germany“ weiter
Neues DFG-Positionspapier „Lebensmittel und Ernährungsforschung in Deutschland“ erschienen weiter
Shopping-Studie zum Tierwohl im virtuellen Supermarkt weiter