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Thema im Heft: Halten Superfoods ihre Versprechen? © Fuse / Thinkstock

November-Ausgabe: Superfoods - zwischen Chancen und Risiken

  • 14.11.2016
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Die aktuelle Ausgabe der ERNÄHRUNGS UMSCHAU fokussiert „Superfruits" und „Supergreens": Sind Açai, Gojibeeren, Quinoa, Chia-Samen, Weizengras, Avocado und Algen zu Recht in aller Munde? Das Special klärt auf. Außerdem geht es in Wissenschaft und Forschung um Kräuter und Gewürze und ihre möglichen gesundheitsförderlichen Effekte.

Cover der neuen Ausgabe mit Avocados. © UZV
Cover der neuen Ausgabe. © UZV

Superfoods sind meist pflanzliche Lebensmittel mit einem hohen Gehalt an wertvollen Inhaltsstoffen. Sie sind oft exotisch, sollen attraktiv, gesund und leistungsfähig machen und liegen voll im Trend. Erste kleine Studien weisen zwar positive gesundheitliche Wirkungen auf, doch diese Resultate stellen keinen ausreichenden wissenschaftlichen Beweis dar, was sich auch in diversen abgelehnten gesundheitsbezogenen Aussagen (Health Claims) widerspiegelt. Somit wird der Begriff „Superfood“ vor allem von der Lebensmittelwirtschaft als Marketinginstrument genutzt, um ihren Produkten ein positives Image zu verleihen.

Im aktuellen Heft (ab Seite M646) geben die Autorinnen Angela Clausen und Sigrid Röchter einen Überblick über den wissenschaftlichen und rechtlichen Rahmen von Superfoods und gehen auf mögliche Risiken und Verbrauchertäuschungen ein. Außerdem wird der Einfluss von Superfoods auf Umwelt und Gesellschaft diskutiert, sowie die Chancen durch den Trend „Superfood“ aufgezeigt.

Sinn und Unsinn des „Superfoods“ Moringa: Das Supplement der November-Ausgabe dreht sich um das „tropische Wundermittel“, das im Internet und bald auch wieder an Weihnachtsmarktständen in Form von Kapseln, Pulver, Pellets oder Tees vertrieben wird. Dazu gibt es Bücher über gesundheitsfördernde Wirkungen und Rezepte. Moringa ist von Natur aus zwar durchaus nähr- und wirkstoffreich, aber die angebotenen Produkte weisen häufig Kennzeichnungsmängel auf und sind mit Rückständen und Bakterien belastet. Und: Moringa bringt für die menschliche Ernährung in den industrialisierten Ländern im Vergleich zu den so genannten Entwicklungsländern keinen Nutzen.

Außerdem im Heft:

Wissenschaft und Forschung 1: Kräuter und Gewürze werden bereits seit Jahrhunderten in der traditionellen Volksmedizin gegen Erkrankungen aller Art eingesetzt. Ihr Beitrag als Ernährungsbestandteil an der Förderung und Erhaltung der Gesundheit wurde in Deutschland allerdings aufgrund der geringen Verzehrmengen kaum berücksichtigt. Dabei besitzen Kräuter und Gewürze eine Vielzahl an bioaktiven Inhaltsstoffen (zum Beispiel Polyphenole), die durch ihre antioxidative Wirkung kardiovaskulären Erkrankungen entgegenwirken können. Im Beitrag „Kräuter und Gewürze – Übersicht zu möglichen gesundheitsfördernden Effekten” (ab Seite M640) wird der derzeitige Stand der Forschung zum möglichen Einfluss ausgewählter Kräuter und Gewürze auf wichtige kardiovaskuläre Risikofaktoren (Bluthochdruck, oxidativer Stress, Entzündungen, Diabetes mellitus Typ 2, Hyperlipidämie) dargestellt.

Wissenschaft und Forschung 2: Ernährungswissen, Fähig- und Fertigkeiten im Umgang mit Lebensmitteln sowie das Bewusstsein über das eigene Essverhalten sind Kernkompetenzen des Konzepts der ernährungsspezifischen Gesundheitskompetenz (nutrition-specific health literacy). Zur Erfassung dieses in den Ernährungs- und Gesundheitswissenschaften zunehmend bedeutungsvollen Konzepts gibt es kaum Messinstrumente. Der aktuelle Beitrag in der ERNÄHRUNGS UMSCHAU beschreibt die stufenweise Entwicklung eines umfassenden Fragenkatalogs zur Selbsteinschätzung der ernährungsspezifischen Gesundheitskompetenz für Erwachsene (ab Seite M632).

Im Focus: Der Herausgeber der ERNÄHRUNGS UMSCHAU, Prof. Dr. Helmut Heseker, und Prof. Dr. Hans-Georg Joost vom wissenschaftlichen Präsidium der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE), haben die Geschichte der deutschen ernährungswissenschaftlichen Gesellschaften DGEF und DGE aufgearbeitet. In der Zeit des Nationalsozialismus wurde die Ernährungswissenschaft durch die Deutsche Gesellschaft für Ernährungsforschung (DGEF, 1935–1945) vertreten, die somit als Vorgängerorganisation der DGE anzusehen ist. Aus diesem Grund ist für die DGE ein historischer Blick auf die Aufgaben und Aktivitäten der DGEF unvermeidbar (ab Seite M657).

Viel Freude beim Lesen des Heftes wünscht Ihnen das Team der ERNÄHRUNGS UMSCHAU!

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