Übergewicht durch Kindersüßigkeiten?

  • 15.08.2005
  • News
  • Redaktion

Rund 70 Prozent der Verbraucher glauben, dass die Süßwarenindustrie eine Mitschuld am Übergewicht von Kindern trägt. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage der Dialego AG, die im Juni 2005 zum Zusammenhang von Süßwaren und Übergewicht bei Kindern 1000 Konsumenten befragte.

Vorrangig für die Entwicklung des Übergewichts bei Kindern ist nach Ansicht von fast 90 Prozent der Verbraucher der Bewegungsmangel. Als weitere wesentliche Gründe werden genannt: In den Familien wird nur noch sehr wenig Wissen über Ernährung vermittelt (73 Prozent), die Kinder sind zu oft sich selbst überlassen (64 Prozent), sie kompensieren seelische Probleme zu häufig durch Essen (54 Prozent) und Süßigkeiten sind für Kinder zu leicht verfügbar (51 Prozent).

Ein Werbeverbot für Kindersüßigkeiten erscheint den Verbrauchern nicht als geeignete Maßnahme, um den Konsum an Süßigkeiten zu reduzieren. Gerade mal ein Viertel verspricht sich etwas davon.

Stellt sich die Frage: Was ist zu tun? Süßigkeiten mit einem besonders hohen Kaloriengehalt gänzlich vom Markt zu nehmen, befürworten immerhin 4 von 10 Interviewten. Befragt nach den Maßnahmen, die sonst noch helfen könnten, steht die Einführung des regelmäßigen Ernährungsunterrichts an den Schulen an erster Stelle, 78 Prozent der Verbraucher könnten sich vorstellen, dass damit Besserung geschaffen werden könnte. Auch ein Ampelsystem zur Kennzeichnung auf Kindersüßigkeiten, etwa grün für ein empfehlenswertes Verhältnis von Nährstoffen und Kalorien, ist für 56 Prozent der Verbraucher denkbar. Von einer Selbstverpflichtung der Industrie zur Ernährungserziehung von Kindern halten die meisten Verbraucher nichts, dann könnte es eher noch helfen, wenn auf den jeweiligen Süßigkeiten die Kalorienzahl angegeben wäre.

Diejenigen, die sich in offenen Nennungen zu Maßnahmen gegen Übergewicht bei Kindern geäußert haben, mahnen häufig die Verantwortung der Eltern an (38 Prozent), 24 Prozent fordern mehr Aufklärung und Schulung in Ernährungsfragen für die Erziehungsberechtigten selbst. Sport und Bewegung ist ein weiterer Vorschlag (17,5 Prozent). Weitere Informationen unter www.dialego.de.

Das könnte Sie interessieren
Alternative Ernährungsformen weiter
MEDPass oder herkömmliche Verabreichung von oraler Nahrungssupplementation weiter
Diagnose-Tool für Schluckstörungen bei älteren Patient*innen: Vergleichsstudie belegt hohe... weiter
Mehr Schein als Sein: Nahrungsergänzungsmittel „made in Germany“ weiter
Neues DFG-Positionspapier „Lebensmittel und Ernährungsforschung in Deutschland“ erschienen weiter
Shopping-Studie zum Tierwohl im virtuellen Supermarkt weiter