Gutachten zu Trans-Fettsäuren

  • 15.09.2004
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  • Redaktion

Trans-Fettsäuren können sich bei gleichem Gehalt in der Nahrung möglicherweise stärker auf die Herzgesundheit auswirken als gesättigte Fettsäuren. So das Ergebnis eines Gutachtens über Trans-Fettsäuren (TFAs) in Lebensmitteln und die Auswirkung des Verzehrs von Trans-Fettsäuren auf die menschliche Gesundheit, das das Wissenschaftliche Gremium für diätetische Produkte, Ernährung und Allergien (NDA) der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit jetzt veröffentlichte. Die derzeitige Aufnahme von Trans-Fettsäuren über die Nahrung sei jedoch im Allgemeinen um mehr als das 10fache geringer als die von gesättigten Fettsäuren, deren Aufnahme in vielen europäischen Ländern über den Ernährungsempfehlungen liegt. Das NDA-Gremium bewertete auch andere Auswirkungen auf die Gesundheit und kam zu dem Ergebnis, dass die wissenschaftlichen Hinweise auf einen möglichen Zusammenhang zwischen der TFA-Aufnahme und Krebs, Typ-2-Diabetes oder Allergien nicht überzeugend bzw. widersprüchlich sind. Abschließend stellte das Gremium fest, dass keine Analysenmethoden zur Verfügung stehen, um zwischen TFA aus natürlichen Quellen und solchen, die bei der Lebensmittelverarbeitung entstehen, zu unterscheiden.  Bei der Risikobewertung von Trans-Fettsäuren prüfte das NDA-Gremium der EFSA sowohl Daten zu natürlich in Lebensmitteln vorkommenden TFAs, wie beispielsweise in bestimmten tierischen Fetten (z. B. Milch-, Rinder-, Lamm- und Hammelfett), als auch solche, die durch Herstellungsverfahren entstehen, wie etwa durch das Härten von Ölen (z. B. bei bestimmten Margarinen und Streichfetten). Dabei stellte es fest, dass die Aufnahme von Trans-Fettsäuren von Land zu Land schwankt. Die niedrigsten Aufnahmemengen seien jedoch in den Mittelmeerländern zu beobachten. Der Anteil der TFA an der täglichen Energiezufuhr beträgt (basierend auf Schätzungen für die Jahre 1995/96) etwa 0,5 bis 2,0 %, während der Anteil der gesättigten Fettsäuren im Bereich von 10,5 bis 18 % liegt.  Jüngste Ernährungserhebungen zeigen, dass die TFA-Aufnahme in einer Reihe von EU-Ländern abgenommen hat. Dies sei in erster Linie darauf zurückzuführen, dass Lebensmittelerzeugnisse (z. B. Streichfette) umrezeptiert wurden, um den TFA-Gehalt zu verringern. Das vollständige Gutachten ist im Internet nachzulesen. (15.09.04)

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