Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelrecht (BVL) stellt Lebensmittel-Monitoring 2006 vor

  • 15.10.2007
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  • Redaktion

Säuglings- und Kleinkindernahrung, Eier, verschiedene Käsesorten sowie Leber und Nieren von Rind, Kalb und Schwein waren im Jahr 2006 nur geringfügig mit unerwünschten Stoffen belastet. Nur geringfügig mit Pflanzenschutzmittelrückständen belastet waren Weizen, Auberginen, Bananen, Blumenkohl, tiefgefrorene Erbsen, Melonen sowie Orangensaft und schwarzer Tee. Tomatensaft, kaltgepresste Raps- und Sonnenblumenöle sowie Thunfisch enthielten kaum Rückstände und Kontaminanten.

In Fischen und Fischerzeugnissen wurden kaum Spuren unerlaubter Tierarzneimittel gefunden. Räucheraal war nur gering mit Schwermetallen und den beim Räuchern gebildeten polycyclischen aromatischen Kohlenwasserstoffen verunreinigt. Dies sind positive Ergebnisse des Lebensmittel-Monitorings 2006, die das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) anlässlich der Eröffnung der Ernährungsmesse Anuga vorgestellt hat.

Bei Eichblattsalat, Lollo rosso/bianco, Gemüsepaprika, Rucola, Küchenkräutern, Tafelweintrauben und grünem Tee wurden die zulässigen Höchstmengen für Pflanzenschutzmittelrückstände im Vergleich zu den Grundnahrungsmitteln häufiger überschritten. Eine durchgreifende Verbesserung der Rückstandssituation ist bei diesen Obst- und Gemüsearten bislang nicht festzustellen. Vereinzelt wurden auch Rückstandsgehalte festgestellt, die akute Referenzdosis überschritten. Der Handel muss daher aus Sicht des BVL im Rahmen des Qualitätsmanagements und in Kooperation mit den Produzenten und Importeuren den Anteil belasteter Waren weiter reduzieren.

Das BVL bemängelt darüber hinaus die erhöhten Nitratgehalte in Eichblattsalat, Lollo rosso/bianco, Feldsalat und Rucola. Die Gemüsebauern stehen in der Verantwortung, alle Maßnahmen der guten landwirtschaftlichen Praxis auszuschöpfen, die zu einer Reduzierung der Nitratgehalte führen.

Mehr Sorgfalt bei der Auswahl der Rohstoffe fordert das BVL auch von den Herstellern diätetischer Lebensmittel auf Maisbasis, die teilweise mit gesundheitsschädlichen Stoffwechselprodukten von Schimmelpilzen (Fumonisin) belastet waren. Ochratoxin A (OTA), ebenfalls ein Schimmelpilzgift, wurde häufig in getrockneten Feigen nachgewiesen, während anderes Trockenobst davon kaum betroffen war. OTA wurde auch häufig in Bitterschokolade gefunden, die zudem relativ hohe Cadmiumgehalte aufwies. In Reis und Weizenvollkornmehl wurde häufig der Weichmacher Di-n-butylphthalat festgestellt, der im Verdacht steht, als hormonell wirksamer Stoff fortpflanzungs- und entwicklungsschädigend zu wirken.

Das Monitoring ermöglicht einen repräsentativen Überblick der Belastung ausgewählter Lebensmittel mit Pflanzenschutzmittelrückständen, Schwermetallen, langlebigen Organochlorverbindungen und anderen unerwünschten Stoffen. Der Bericht wird jährlich auf der Grundlage von Daten der Bundesländer vom BVL erstellt.
Dabei wird innerhalb eines Jahres nicht die gesamte Breite der angebotenen Lebensmittel, sondern ein festgelegter Ausschnitt des Warenkorbes untersucht. Die nicht im Programm berücksichtigten Lebensmittel werden aber im Zuge der allgemeinen Lebensmittelüberwachung durch die Bundesländer auch kontrolliert.

Weitere Informationen auf der Internetseite des bvl . (15.10.07)

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