BUND Discounter-Test: Putenfleisch keimbelastet
- 16.01.2015
- News
- Redaktion
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat bei Putenfleisch-Proben vom Discounter antibiotikaresistente Keime gefunden. Auf 88 Prozent der bundesweiten 60 eingekauften Proben konnte eine Belastung nachgewiesen werden. Gekauft wurde das Fleisch bei Aldi, Lidl, Netto, Penny und Real.
Die Fleisch-Stichproben waren sowohl mit MRSA-Keimen (Methicillin-resistente Staphylococcus aureus) als auch ESBL-bildenden Keimen (Extended Spectrum Beta-Lactamase) belastet. Insbesondere bei anfälligen Menschen können ESBL-produzierende Darmkeime eine Behandlung mit Antibiotika extrem erschweren, MRSA-Keime wiederum können auch direkt schwere Infektionen auslösen.
Der BUND warnt: Über 90 Prozent der Puten erhalten während der Mast Antibiotika. Das begünstigt die Bildung antibiotikaresistenter Keime in der industriellen Putenhaltung – wie auch bei anderen Tierarten in Massentierhaltungsanlagen. Mit dem Fleisch gelangen die Antibiotikaresistenzen bis in die Küchen der Verbraucher. Dies birgt das Risiko der Übertragung auf Menschen und im Falle von Infektionen die Gefahr, dass Antibiotika zunehmend wirkungslos werden. Insbesondere bei anfälligen Menschen können ESBL-produzierende Darmkeime eine Behandlung mit Antibiotika extrem erschweren, MRSA-Keime wiederum können auch direkt schwere Infektionen auslösen.
Die Produktion von Billigfleisch bedeute immer, dass eine zu hohe Zahl von Nutztieren auf zu wenig Raum gehalten werde, und das sei nur unter Einsatz großer Mengen von Antibiotika möglich, so der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger. Die BUND-Agrarexpertin Reinhild Benning wies außerdem darauf hin, dass kein einziger der Putenfleisch-Lieferanten in der Lage gewesen sei, Ware anzubieten, die durchgängig nicht mit Antibiotikaresistenzen belastet ist.
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