Chemikalien und Speiseöl im selben Tank?

  • 16.04.2002
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  • Redaktion

Verbraucher wurden in den letzten Tagen durch Pressemeldungen verunsichert, nach denen Palmöl aus Südostasien in Tankschiffen transportiert wird, die vorher giftige Lösungsmittel und Chemikalien geladen hätten. Die Deutsche Gesellschaft für Fettwissenschaft (DGF) teilt hierzu mit, dass Lebensmitteltransportbehälter prinzipiell für keine anderen Zwecke genutzt werden dürften. In diesem speziellen Fall macht das EU-Recht jedoch eine streng begrenzte und gut begründete Ausnahme.

Palmöl ist weltweit die zweitwichtigste Quelle für Öle und Fette. Hauptanbaugebiete sind Südostasien und Nigeria. Aus ökonomischen und ökologischen Gründen wäre es nicht sinnvoll, wenn die palmöltransportierenden Tanker leer zurückfahren müssten.

Daher legt die Europäische Union in der Richtlinie 96/3/EC eine Positivliste von Nicht-Lebensmitteln fest, die in Tankschiffen vor oder nach dem Transport von Ölen transportiert werden dürfen. Die betreffenden Stoffe werden jedoch laut DGF bei der Standardaufbereitung der Rohöle restlos entfernt. Des Weiteren müssen die letzten drei vorangegangenen Frachten sowie die Reinigungsmaßnahmen offiziell dokumentiert werden. Die Transporte unterliegen zusätzlich den Bedingungen, die durch die internationale Handelsorganisation FOSFA festgelegt sind.

Nach Einschätzung der DGF wird ein Risiko für den Verbraucher durch die EU-Richtlinie ausgeschlossen. 16.04.02

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