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Wasserfilter im Haushalt: Hersteller werben mit schlechter Wasserqualität

  • 17.04.2015
  • News
  • Redaktion

Bei einer Überprüfung von 14 Angeboten für Wasserfilter im Internet bemängelt die Verbraucherzentrale NRW die Qualitätsversprechen der Hersteller. Sie sollen die Angst vor Schadstoffen beim Kunden schüren. Tatsächlich können vom Wasserfilter selber Gefahren ausgehen, wenn das Gerät nicht richtig verwendet wird.

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Wasser aus der Leitung ist in der Regel einwandfrei. © Juri Samsonov/iStock/Thinkstock

Das Trinkwasser aus der Leitung wird in Deutschland streng kontrolliert und ist in der Regel einwandfrei. Die örtlichen Wasserversorgungsunternehmen müssen laut Bundesamt für Verbraucherschutz (BVL) die Lebensmittelsicherheit gewährleisteten, das heißt, für genusstaugliches Wasser sorgen, das frei von Krankheitserregern ist. Dabei unterliegen die Unternehmen einer ständigen Kontrolle durch die Überwachungsbehörden.

Dennoch vertrauen manche Verbraucher zusätzlich auf Wasserfilter, die die Wasserqualität verbessern sollen. Der Markt wartet mit einer Palette unterschiedlicher Tischwasserfilter und leitungsgebundener Filtersysteme auf, die mitunter Hunderte Euro kosten. Verbraucherzentrale NRW hat 14 Herstellerangebote im Internet begutachtet und festgestellt, dass bei mehr als der Hälfte der Angebote mit einer schlechten Trinkwasserqualität geworben und ohne Grund die Angst vor Schadstoffen und Krankheiten geschürt wird. Die gängige Behauptungen der Hersteller finden Sie hier im Faktencheck.

Vorsicht vor „pseudowissenschaftlichen Verfahren"

Bei einer falschen Anwendung des Filters kann sich die Wasserqualität sogar noch verschlechtern, warnt die Verbraucherzentrale. Würden Filter nicht regelmäßig gereinigt, drohen sie zu verkeimen. Deshalb sollte auch gefiltertes Wasser abgekocht werden – insbesondere für Kleinkinder und immungeschwächte Personen.

Bei Verdacht auf Schadstoffe im Wasser sollte das Gesundheitsamt oder der Wasserversorger informiert und eine Prüfung der Qualität erbeten werden. Die Verbraucherschützer warnen außerdem vor pseudowissenschaftlichen Verfahren, die „Vitalisierung“, „Levitation“, „Energetisierung“ oder die Herstellung von „hexagonalem Wasser“ versprechen. Eine Verbesserung der Wasserqualität durch solche zweifelhaften Verfahren seien wissenschaftlich nicht erwiesen.



Weitere Informationen:

Wasserfilter und -enthärter im Haushalt: eine meist überflüssige Investition / Verbraucherzentrale NRW

Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit

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