Schädlicher Käfer im Mais

  • 17.10.2003
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  • Redaktion

Ein neuer Schädling im Maisanbau, der Westliche Maiswurzelbohrer Diabrotica virgifera, ist in diesem Jahr in Frankreich in nur vier Kilometer Entfernung von der deutschen Grenze entdeckt worden. Da er ein guter Flieger ist, rechnet die Biologische Bundesanstalt in Braunschweig für das nächste Jahr mit seinem Auftreten in Deutschland.

Der einen halben Zentimeter große gelb-orange gefärbte Käfer mit drei dunklen Längsstreifen ist in den USA eine der bedeutendsten Maisschädlinge und verursacht Schäden von etwa einer Milliarde Dollar. Diese Summe schließt Kosten für die Bekämpfung mit ein. In Deutschland sind Schäden von 25 Millionen Euro jährlich zu erwarten. Seine natürliche Ausbreitung lässt sich in Europa nicht mehr aufhalten, zumal er auch über große Entfernungen mit Flugzeug, Bahn und möglicherweise sogar LKWs verschleppt wird. Wahrscheinlich wurde er vor mehr als zehn Jahren auch mit dem Flugzeug nach Jugoslawien eingeschleppt.

Im Elsass wurden dieses Jahr groß angelegte Bekämpfungsmaßnahmen eingeleitet. Die französischen Pflanzenschutzbehörden erhoffen sich damit eine Verzögerung der weiteren Ausbreitung. EU-einheitliche Maßnahmen wurden vor etwa drei Wochen vom zuständigen Pflanzenschutzausschuss der europäischen Kommission beschlossen. Alle Mitgliedstaaten müssen diese Maßnahmen anwenden, falls der Käfer in ihrem Gebiet neu entdeckt wird, um eine weitere Verbreitung so weit als möglich einzuschränken.

Die Larven des Käfers verursachen großen Schaden an den Maiswurzeln. Sie fressen erst an den zarten Wurzeln, um dann im fortgeschrittenen Alter in die Wurzel einzudringen und sie bei starkem Befall fast völlig zu zerstören. In einigen Feldern sind dann so viele der Pflanzen abgeknickt, dass sich die Ertragsausfälle bis auf 90 % belaufen können. Dabei ist die Bekämpfung eigentlich relativ einfach. Da nur die Eier über den Winter kommen, muss der Landwirt größten Wert darauf legen, dass nicht an aufeinanderfolgenden Jahren auf den gleichen Feldern Mais angebaut wird. Die Eier überwintern im Boden in einer Tiefe bis zu 30 Zentimetern. Sie schlüpfen im nächsten Frühjahr und schädigen dann die Pflanzen, wenn dort wieder Mais angebaut wird. 17.10.03

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