Bayern fordert generelle Stallpflicht für Geflügel
- 17.10.2005
- News
- Redaktion
Am Wochenende wurde das Auftreten des H5N1-Virus in Proben aus Rumänien bestätigt. Zuvor war das Influenza-A-Virus H5N1 schon in der Türkei nachgewiesen worden. Angesichts der nachgewiesenen Vogelgrippefälle in Rumänien und der Türkei fordert die bayerische Staatsregierung erneut eine generelle Stallpflicht für Geflügel in Deutschland.
Diese sollte bis Mitte Dezember gelten, "weil dann die Zugvögel durch sind", sagte der bayerische Umweltminister Werner Schnappauf. Er will sich am Dienstag bei einer Konferenz deutscher Tierseuchenexperten in Berlin für entsprechende Maßnahmen einsetzen. Sollte dies nicht gelingen, werde Bayern die Stallpflicht notfalls im Alleingang im Freistaat anordnen, so Schnappauf. Diese würde dann ab Mittwoch gelten. Als weitere Maßnahme gegen eine Einschleppung der Vogelgrippe gilt seit Montag in Bayern ein zeitlich befristetes landesweites Verbot aller Geflügelmärkte, Geflügelausstellungen und Vogelbörsen.
Nach Auffassung des Staatssekretärs im Bundesverbraucherschutzministerium, Alexander Müller, kann die Bekämpfung der Vogelgrippe nur mit EU-weit koordinierten Maßnahmen erfolgen. " Das gemeinsame und entschlossene Handeln der europäischen Mitgliedsstaaten ist erforderlich, um die Einschleppung der Vogelgrippe in die EU zu verhindern," erklärte Müller. "Ist das Virus erst einmal in der EU, müssen die Bekämpfungsmaßnahmen wegen des schnellen und komplexen Tier- und Warenverkehrs sehr drastisch sein, um die Seuche einzudämmen, deshalb setzen wir jetzt alles daran, uns vor der Einschleppung zu schützen."
In Deutschland umfasst der zuletzt am 14. Oktober mit den Bundesländern verabredete Aktionsplan zur Verhinderung der Einschleppung der Vogelgrippe folgende Maßnahmen:
Die zuletzt am vergangenen Freitag, dem 14. Oktober, von den Mitgliedsstaaten und der EU-Kommission beschlossenen Verschärfungen müssen umgehend von den Bundesländern umgesetzt werden. Damit dies auf möglichst einheitlichem Niveau in Deutschland geschieht, hat das Bundesverbraucherschutzministerium zu dem Expertentreffen am Dienstag eingeladen, um die Abstimmung zwischen den Bundesländern zu erleichtern. (17.10.05)