Gute Nachricht für Rotweinliebhaber

  • 18.12.2003
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  • Redaktion

Polyphenole verleihen dem Rotwein nicht nur sein charakteristisches herbes Aroma, sie sollen auch Herzkrankheiten und Atherosklerose vorbeugen. Französische Wissenschaftler haben nun weitere Vertreter der Polyphenole in Rotwein entdeckt, die antikanzerogene Wirkung haben könnten.

Zu den gefundenen Verbindungen zählt Acutissimin A, ein so genanntes Flavano-Ellagitannin. Es hat sowohl einen Flavonoid- als auch einen Tannin-Anteil. Erstmals wurde der Stoff in der Eichenart Quercus acutissima gefunden, von der er seinen Namen hat. Was Acutissimin A so attraktiv macht, ist seine inhibitorische Wirkung auf die DNA-Topoisomerase II. Denn dieses Enzym ist ein Angriffspunkt für die Krebstherapie. Acutissimin A inhibiert das Enzym 250-mal stärker als das klinisch verwendete Antitumormittel Etoposid.
Den Wissenschaftlern gelang es, Acutissimin A halbsynthetisch im Labor herzustellen. Dazu verknüpften sie das Flavonoid Catechin und das Tannin Vescalagin. Wird ein Isomer von Catechin, Epicatechin, eingesetzt, entsteht eine eng verwandte, bisher unbekannte Verbindung. Diese tauften die Forscher "Epiacutissimin". Auch diese neue Substanz konnte das Team später in Rotwein-Extrakten identifizieren.

Wie kommen Acutissimin und Epiacutissimin in den Rotwein?
Bei der Reifung in Eichenfässern extrahiert die alkoholische Flüssigkeit ein ganzes Bouquet an Substanzen, darunter auch Vescalagin. Dieser reagiert mit den flavonoiden Vorstufen Catechin und Epicatechin des Traubensafts zu Acutissimin und Epiacutissimin. 18.12.03

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