Ernährung und Lebensstil von Biokäufern gesünder als bei Nicht-Biokäufern

  • 19.07.2010
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  • Redaktion

Es gibt einen Zusammenhang zwischen dem Einkauf von Biolebensmitteln und dem Lebensstil. Die Auswertung der Nationalen Verzehrsstudie II, die am Max Rubner-Institut (MRI) durchgeführt wurde, zeigte, dass sich Biokäufer gesünder ernähren als Nicht-Biokäufer. Eine eindeutige Beziehung besteht auch zwischen der Kaufintensität von Biolebensmitteln und einer günstigen Lebensmittelauswahl sowie anderen Aspekten gesundheitsrelevanten Verhaltens.

Rund 14200 Menschen haben für die Nationale Verzehrsstudie II Auskunft über ihre Ernährungsgewohnheiten gegeben und damit die umfassendste Datenbasis geliefert, die es zu diesem Thema in Deutschland jemals gab. Durch Kombination der erhobenen Daten ist es möglich, die Biokäufer ausführlich zu charakterisieren. Bei einem Workshop zum Forschungsprojekt „Auswertung der Daten der Nationalen Verzehrsstudie II: Eine integrierte verhaltens- und lebensstilbasierte Analyse des Bio-Konsums“ wurden die interessantesten Ergebnisse vorgestellt.

Insgesamt zeigen Biokäufer eine günstigere Lebensmittelauswahl: Sie verzehren mehr Obst und Gemüse und weniger Fleisch und Wurstwaren als Nicht-Biokäufer. Auch Süßwaren und Limonaden werden weniger konsumiert. Biokäufer rauchen weniger und sind sportlich aktiver als Menschen, die keine Biolebensmittel kaufen. Unter den Käufern von Bioprodukten sind nicht nur Personen mit hohem Einkommen. Selbst in der Gruppe mit dem niedrigsten Einkommen fanden sich sogenannte Intensivkäufer von biologischen Lebensmitteln. Interessant ist, dass beim Vergleich der Alterstruktur der Anteil an Biokäufern in der jüngsten Altersgruppe (18-24 Jahre) nur halb so groß ist wie der Anteil dieser Altersgruppe bei den Nicht-Biokäufern. Mehr als die Hälfte der sogenannten Bio-Intensivkäufer sind über 50 Jahre alt.

Deutliche Unterschiede finden sich bei den Themen Ernährungswissen und Ernährungsinformation: Die Auswertung ergab für die Biokäufer einen Anteil von 39 % in der Kategorie „gutes Ernährungswissen“, die von den Nicht-Biokäufern nur zu 23 % erreicht wurde. Bei den Nicht-Biokäufern gaben mit 36 % doppelt so viele Personen an, sich gar nicht über Ernährungsfragen zu informieren als bei den Biokäufern. Das Projekt wurde vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) im Rahmen des Bundesprogramms Ökologischer Landbau (BÖL) gefördert. Der vollständige Bericht zum Projekt wird voraussichtlich ab Ende August unter www.orgprints.org eingestellt sein. Quelle: Max Rubner-Institut – Bundesforschungsinstitut für Ernährung und Lebensmittel (19.07.10)

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