Wer wenig oder keinen fettreichen Fisch in der Schwangerschaft isst, sollte seine Ernährung gezielt ergänzen. © tonefotografia

Omega-3-Fettsäuren in der Schwangerschaft: Fettreicher Meeresfisch und seine Alternativen

  • 21.07.2021
  • News
  • Redaktion

Schwangere sollten wöchentlich Fisch verzehren - eine Empfehlung, die die meisten Schwangeren bekommen. Insbesondere fettreicher Meeresfisch liefert wertvolle Omega-3-Fettsäuren, wie bspw. Docosahexaensäure (DHA), die für eine normale Entwicklung des Kindes wichtig ist. Doch was ist, wenn aus persönlichen, ethischen oder ökologischen Gründen kein Fisch verzehrt wird? Welche Alternativen es gibt und worauf Schwangere dabei achten sollten, hat das „Netzwerk Gesund ins Leben“, welches nationale Handlungsempfehlungen zu Ernährung und Lebensstil vor und während der Schwangerschaft herausgibt, zusammengestellt.

Docosahexaensäure (DHA) ist eine langkettige Omega-3-Fettsäure, die der menschliche Körper nur begrenzt aus Vorstufen selbst bilden kann. Das ungeborene Kind benötigt ausreichend DHA, damit sich Funktionen des Gehirns, wie Denkvermögen, sowie die Sehkraft gut entwickeln können. Im Mutterleib bekommt das Ungeborene den Nährstoff über die Plazenta zugeführt; Neugeborene werden über die Muttermilch oder Säuglingsnahrung mit DHA versorgt. Eine ausreichende DHA-Versorgung der (werdenden) Mutter ist daher mitentscheidend für die Gesundheit und eine gute Entwicklung des Kindes.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt Schwangeren und Stillenden im Durchschnitt täglich mindestens 200 mg DHA pro Tag aufzunehmen. Daher lautet die Empfehlung ein bis zwei Portionen Fisch pro Woche, davon am besten fettreicher Fisch wie Lachs, Makrele oder Hering. Wichtig für den Verzehr von Fisch während der Schwangerschaft ist es, den Fisch immer gut durchzuerhitzen und sofort zu verzehren. Dies beugt Lebensmittelinfektionen vor. Auch haltbare Fischerzeugnisse aus Vollkonserven können Schwangere direkt verzehren. Auf rohe Fischerzeugnisse, z.B. Sushi, sollte während der Schwangerschaft hingegen verzichtet werden.

Wer aus persönlichen oder ökologischen Gründen keinen Fisch isst, kann seine Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren gezielt über Nahrungsergänzungsmittel sicherstellen. So können Schwangere und Stillende ihre DHA-Versorgung durch DHA-angereicherte Lebensmittel oder geeignete Supplemente gewährleisten. Beispielsweise ist eine ergänzende Zufuhr über DHA-angereicherte Pflanzenöle möglich, erklärt Maria Flothkötter, Leiterin des Netzwerks Gesund ins Leben. Vor allem für Vegetarierinnen ist es wichtig zu wissen, dass DHA oft aus Fischöl gewonnen wird, es aber auch aus Mikroalgenöl hergestellt werden kann. Die Produktkennzeichnung schafft hier in der Regel Klarheit. Oft wird direkt auf der Verpackung mit „vegan“ oder „rein pflanzlich“ geworben

Tragen die Nahrungsergänzungsmittel bzw. Lebensmittelprodukte in der Bezeichnung den Begriff DHA, muss der genaue DHA-Gehalt in der Nährwerttabelle ausgewiesen sein. Steht bspw. bei Ölen oder Margarinen „angereichert mit DHA“ oder „DHA-Öl“ auf der Packung, muss auf dem Etikett der DHA-Gehalt stehen. Bei Produkten, die als „Fischöl-“ oder „Omega-3-Kapseln“ bezeichnet sind, ist die DHA-Angabe hingegen freiwillig. Daher wird auf diesen oft nur der Gesamtgehalt an Omega-3-Fettsäuren, nicht aber der DHA-Gehalt, angegeben.

Quelle:
Netzwerk Gesund ins Leben: Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren in der Schwangerschaft. Pressemeldung vom 23.6.2021.

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