Helicobacter pylori für die Entstehung von Magenkrebs bedeutender als bisher angenommen

  • 19.09.2003
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Die Entdeckung, dass ein Bakterium, das im Magen siedelt, zu den wichtigsten Ursachen von Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren und von Magenkrebs zählt, hat das Verständnis dieser häufigen Alterserkrankungen in den letzten 20 Jahren geradezu revolutioniert. Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist ca. die Hälfte der Weltbevölkerung infiziert. In einer neuen Studie haben Wissenschaftler nun nachgewiesen, dass der Zusammenhang zwischen der Infektion und dem Auftreten von Magenkrebs sehr viel stärker ist als bisher angenommen.

Bisherige Studien hatten über eine ca. 2- bis 6fache Erhöhung des Risikos von Magenkrebs bei Vorliegen der Infektion berichtet. In der neuen Studie setzten die Wissenschaftler des Deutschen Zentrum für Alternsforschung eine verbesserte Charakterisierung des Infektionsstatus ein. Erst dadurch wurde der Zusammenhang mit dem Magenkrebs in seinem vollen Umfang deutlich: Für die im mittleren und unteren Bereich des Magens gelegenen Krebserkrankungen, die den gößten Teil aller Magenkrebserkrankungen ausmachen, ergab sich eine Risikoerhöhung um das ca. 20fache, bei der Infektion mit bestimmten Stämmen sogar um das ca. 30fache. Die Studie legte zugleich nahe, dass diese Art von Magenkrebs praktisch ausschließlich auf der Basis der Helicobacter-Infektion entsteht.

Die Arbeit wurde erstmals auf der 16. Internationalen Konferenz "Gastrointestinal Pathology and Helicobacter" in Stockholm vorgestellt, auf der vom 3. bis 6. September 2003 die neuesten Erkenntnisse zum Magenkeim ausgetauscht wurden. 19.09.03

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