Potenzielle Marker für eine verbesserte Vorhersage und Behandlung des Diabetes entdeckt

  • 19.12.2011
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Bild: © DDZ

Forscher des Deutschen Diabetes-Zentrums (DDZ) in Düsseldorf haben in einer wissenschaftlichen Studie neue Marker identifiziert, die an der Entstehung der Diabetes-Erkrankung beteiligt sein könnten und sich möglicherweise für deren frühzeitigen Nachweis einsetzen lassen.

Das Fettgewebe ist eines der größten endokrinen Organe im menschlichen Körper. In dieser Eigenschaft setzt es eine Vielzahl biologisch aktiver Proteine frei, die sog. Adipokine. Über diese kommuniziert es mit anderen Organen wie Leber und Skelettmuskel (sog. „Organ-Crosstalk“). Veränderungen im Sekretionsverhalten des Fettgewebes, z. B. als Folge von Übergewicht, stören diese Kommunikation und können an der Entstehung komplexer Stoffwechselerkrankungen wie Adipositas und Diabetes mellitus entscheidend beteiligt sein.

Die exakte Zusammensetzung der Adipokine sowie deren Regulation wurden bislang nur unzureichend untersucht. Wissenschaftler am DDZ haben nun eine Studie an menschlichen Fettzellen durchgeführt, die erstmals einen tieferen Einblick in die zentrale Rolle von Adipokinen in der Regulation vielfältiger biologischer Prozesse im menschlichen Fettgewebe gewährt.

In der Arbeit Identification and validation of novel adipokines released from primary human adipocytes, die in der Januarausgabe der Fachzeitschrift Molecular & Cellular Proteomics veröffentlicht wird, identifizierten die Forscher in einer Massenspektrometrie-gestützten Studie mehr als 300 veränderte Proteine im sog. Sekretom der menschlichen Fettzelle. Mithilfe einer weiteren Analyse selektierten sie hieraus über 40 Proteine mit hoher Relevanz für die Diabetes-Entstehung. Der Leiter der Arbeitsgruppe für Proteomanalyse am DDZ, Dr. Stefan LEHR, vermutet, dass diese Faktoren eine mögliche Funktion in der Krankheitsentstehung haben oder als Marker für eine verbesserte Diagnose des Diabetes mellitus verwendbar sind. Die Untersuchungen legen somit einen Grundstein für eine verbesserte Vorhersage und liefern neue Ansätze zur Behandlung des Diabetes mellitus und seinen Folgeerkrankungen. Quelle: Deutsches Diabetes-Zentrum, Pressemitteilung vom 09.12.2011 (19.12.11)

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