Neues Nationales Referenzzentrum für Prionforschung

  • 20.01.2006
  • News
  • Redaktion

Die Prionforschungsgruppe an der Abteilung Neurologie des Bereichs Humanmedizin, Universität Göttingen, ist seit dem 1. Januar 2006 das Nationale Referenzzentrum für die "Surveillance Humaner Spongiformer Enzephalopathien". Dort sollen alle in Deutschland vorkommenden Fälle von "humanen spongiformen Enzephalopathien" erfasst werden. Zu diesen Erkrankungen bei Menschen gehören unter anderem die Creutzfeldt-Jakob-Krankheit (CJK) und die durch BSE ausgelöste Variante der CJK, die vCJK.

Das Nationale Referenzzentrum (NRZ) wird insbesondere Änderungen in der Häufigkeit des Auftretens der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit sowie alle Hinweise auf Änderungen bei den krankheitsspezifischen Merkmalen dieser Erkrankung dokumentieren. Ein besonderes Augenmerk werde dabei auf solche Anzeichen gelegt, die auf eine BSE-Epidemie hindeuten könnten, heißt es von Seiten des Referenzzentrums. Alle Erkenntnisse und Daten werden in einer Referenzdatenbank gesammelt. Die Daten stehen anderen Institutionen europaweit und darüber hinaus weltweit zur Verfügung.

Hintergrund: Nationales Referenzzentrum
Im Rahmen der Neustrukturierung der Infektionsepidemiologie in Deutschland werden seit 1995 eine Reihe Nationaler Referenzzentren (NRZ) zur Überwachung wichtiger Infektionserreger durch das Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung (BMGS) benannt und finanziell gefördert. Die Berufung erfolgt jeweils für eine dreijährige Periode in Abstimmung unter anderem mit Vertretern des Robert-Koch-Institutes. Nationale Referenzzentren gehören zu dem infektionsepidemiologischen Netzwerk, das das Robert Koch-Institut bei seiner Arbeit unterstützt. So liefern sie dem Robert-Koch-Institut unter anderem zusätzliche Informationen und Fachexpertisen, die zur Entwicklung effektiver Präventions- und Bekämpfungsstrategien bei Infektionskrankheiten gebraucht werden. (20.01.06)

Das könnte Sie interessieren
Pflanzliche Speisefette und –öle. Teil 4: Palmöl weiter
Die Rolle der Ernährungstherapie in der Behandlung von Essstörungen weiter
Alternative Ernährungsformen weiter
MEDPass oder herkömmliche Verabreichung von oraler Nahrungssupplementation weiter
Diagnose-Tool für Schluckstörungen bei älteren Patient*innen: Vergleichsstudie belegt hohe... weiter
Mehr Schein als Sein: Nahrungsergänzungsmittel „made in Germany“ weiter