Softeis - Wie sauber ist das Eis aus dem Automaten?

  • 20.10.2010
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  • Redaktion

In den Sommermonaten Juni bis August 2010 untersuchte das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt Stuttgart 23 Proben Softeis. Untersuchungen von Schlagsahne aus Aufschlagautomaten decken jedes Jahr diverse Hygienemängel auf. Ein gewisses „Misstrauen“ gegenüber Lebensmittelautomaten scheint daher berechtigt.

Softeisautomaten müssen jedoch naturgemäß strikt gekühlt werden, um die gewünschte Konsistenz zu erreichen. Ein Fehler würde daher beim Softeis, anders als bei der Schlagsahne, sofort erkannt. Die Keimbelastung war bei den meisten Proben infolgedessen deutlich geringer. Die meisten Proben waren sehr keimarm. Enterobacteriaceae, Indikatoren für Hygiene, wurden in 2 Proben nachgewiesen. Anders als bei Sahneaufschlagautomaten ist die Situation bei Softeisautomaten offensichtlich günstiger.

So waren die Krankheits- und Intoxikationserreger Salmonellen, Bacillus cereus und Staphylococcus aureus, Listerien sowie der Fäkalkeim E. coli in keiner Probe nachweisbar. Die aerobe mesophile Gesamtkeimzahl lag bei 11 Proben unter der Nachweisgrenze (< 100 KbE/g), bei weiteren 11 Proben zwischen 100 und 8000 KbE/g und damit unter dem von der Deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie (DGHM) empfohlenen Richtwert von 1 x 105 kbE/g für Speiseeis für die lose Abgabe an Verbraucher. Enterobacteriaceae, die als Indikatoren für mangelnde Hygiene gelten, waren in 21 Proben nicht nachweisbar. Allerdings zeigte sich auch, dass bei der Hygiene von Softeisautomaten durchaus Verbesserungspotentiale bestehen.

Eine Probe Softeis überschritt mit einer Gesamtkeimzahl von 4,5 x 105 kbE/g und einem Gehalt an Enterobacteriaceae von 2100 KbE/g deutlich die von der DGHM empfohlenen Richt- und Warnwerte. Bei einer weiteren Probe wurden eine geringere Anzahl von Enterobacteriaceae (180 KbE/g) nachgewiesen und deshalb Nachproben zur Abklärung angefordert. Diese Probe und eine weitere Probe waren ferner, obwohl nur mit dem Aromastoff Vanillin gewürzt, irreführend als „Vanille“ bezeichnet worden. Weitere Informationen auf der Internetseite des CVUA Stuttgart. Quelle: CVUA (20.10.10)

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